Dax Tagesrückblick 26.06.2025

Dax verbucht moderaten Gewinn - US-Konjunkturdaten bremsen etwas

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Quelle: Maurice NORBERT/Shutterstock.com

Der Dax hat am Donnerstag moderat zugelegt. Das Barometer des deutschen Aktienmarkts verbesserte sich um 0,6 Prozent auf 23.649 Punkte. Nach anfänglichen Gewinnen bremsten durchwachsene Konjunkturdaten aus den USA den Index etwas aus, bis zum Handelsschluss setzte sich der Dax aber klar von seinem Tagestief bei 23.521 Punkten ab.

Der MDax der mittelgroßen Werten legte um ebenfalls 0,6 Prozent auf 30.100 Punkte zu. Für den Euro Stoxx 50 als Leitindex des Euroraums ging es indes um leichte 0,15 Prozent nach unten.

Die US-Wirtschaft startete schwächer ins Jahr als bisher bekannt. Im ersten Quartal sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vorquartal um annualisiert 0,5 Prozent. In einer vorangegangenen Erhebung war nur ein Rückgang um 0,2 Prozent ermittelt worden. Volkswirte hatten im Schnitt eine Bestätigung erwartet. Unterdessen zeigt sich der US-Arbeitsmarkt mit einem unerwartet deutlichen Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in einer weiter robusten Verfassung.

Geht es nach dem Marktbeobachter Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets, reicht die Waffenruhe im Nahen Osten mit Blick auf den Dax jedoch nicht aus, um vor der näher rückenden Sommerpause neue Kursfantasie zu wecken. Zwar sei die Geopolitik als Risikofaktor kleiner geworden und dies lasse so manchen Anleger etwas beruhigter in die Ferien gehen.

Allerdings könnte die US-Handelspolitik den derzeitigen Optimismus schnell wieder einfangen. Am 9. Juli endet im Streit mit der Europäischen Union die bisherige Frist für eine Aufschiebung hoher US-Zölle.

Gute Vorgaben aus den USA treiben Infineon und Siemens Energy an

Im Chipsektor folgte Infineon den guten Vorgaben aus den USA mit einem Anstieg um rund ein Prozent. Immer wieder als Unternehmen mit KI-Fantasie herangezogen wird auch der Energietechnik-Konzern Siemens Energy, dessen Aktien ihre Rekordrally mit einem Anstieg um 0,5 Prozent fortsetzten. Grundlage dafür ist die Aussicht, dass das Unternehmen vom Bedarf für Energieinfrastruktur profitiert.

Die deutschen Rüstungsaktien bauten ihre Gewinne vom Vortag aus. An der Dax-Spitze stiegen Rheinmetall um 6,5 Prozent, im MDax gewannen Hensoldt 5,4 Prozent und Renk 3,1 Prozent. Die Rüstungsbranche lege seit dem Jahr 2022 im Sommer stets eine Pause ein, schrieb die Investmentbank JPMorgan. Sollte das auch in diesem Jahr wieder der Fall sein und die Kurse zurückfallen, rät die Bank längerfristig investierenden Anlegern, diese Rücksetzer zum Einstieg zu nutzen.

Im MDax sorgten auch Analystenkommentare für Bewegung. Fuchs SE wurden von einer Kaufempfehlung des Investmenthauses Jefferies um 4,8 Prozent ins Plus gehievt. Analyst Constantin Hesse lobte bei dem Schmierstoffhersteller das Wachstumsmodell sowie den robusten Barmittelumschlag und die disziplinierte Mittelverwendung.

Schlusslicht im MDax waren die um 4,2 Prozent gefallenen Traton-Aktien nach einer Verkaufsempfehlung des Bankhauses Metzler. Analyst Pal Skirta setzte ein Kursziel von 23 Euro an, mit dem er unter dem aktuellen Bewertungsniveau liegt. Er sieht kurzfristig enorme Risiken und befürchtet sogar eine Gewinnwarnung der Lkw-Holding.

Euro so stark zum Dollar wie seit Jahren nicht mehr

Unterdessen übersprang der Euro die Marke von 1,17 US-Dollar und markierte so den höchsten Stand seit mehr als dreieinhalb Jahren. Im Handelsverlauf kostete die Gemeinschaftswährung zeitweise 1,1744 Dollar. So hoch hatte der Kurs zuletzt im September 2021 gestanden.

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Am Nachmittag notierte der Euro etwas tiefer bei 1,1714 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1695 (Mittwoch: 1,1598) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8551 (0,8622) Euro.

Etwas nach unten ging es derweil für Gold. Der Preis je Feinunze (31,1 Gramm) des gelben Edelmetalls verbilligte sich um 0,31 Prozent auf 3.322 US-Dollar. Nach einer kurzen Spitze bis auf 3.400 Dollar bewegt sich der Kurs damit nun wieder nahe der Marke von 3.300 US-Dollar, um welche er seit gut drei Monaten pendelt. In Euro gerechnet sank der Preis um 0,63 Prozent.

(mit Material von dpa-AFX)

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