Studie: Unternehmensgründungsquote in Deutschland auf Rekordhoch

Frankfurt (Reuters) - In Deutschland haben einer Studie zufolge zuletzt so viele Menschen im erwerbsfähigen Alter eine Firma gegründet wie noch nie.
Die Gründungsquote liege mit 9,8 Prozent auf dem höchsten Stand seit Beginn der Erhebung 1999, zeigt der am Dienstag veröffentlichte Global Entrepreneurship Monitor (GEM) 2024/2025. Damit sei dieser Wert im Vergleich der vorangegangenen Jahre um ein Viertel gestiegen. Damit erreiche die Bundesrepublik unter den Staaten mit hohen Einkommen einen Platz im Mittelfeld. Die Gründungsquote bezeichnet den Anteil der Menschen unter den 18- bis 64-Jährigen, die in den vergangenen dreieinhalb Jahren ein Unternehmen gegründet haben oder mitten in diesem Prozess stecken.
Die Gründungsquote der Frauen habe um 2,6 Prozentpunkte zugelegt und mit 8,5 Prozent ebenfalls einen Rekordstand erreicht, schrieben die Autoren des Mittelstandsförderers RKW und des Johann Heinrich von Thünen-Instituts für Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen weiter. Diese beiden Organisationen erarbeiten im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums den Deutschland-Teil des GEM, der die Entwicklung in 50 Staaten miteinander vergleicht.
Durch die erhöhten Aktivitäten der Frauen habe sich die Kluft der Geschlechter verkleinert, hieß es in der Studie weiter. Im vergangenen Jahr seien 43 von 100 Firmen von Frauen gegründet worden. Im vorangegangenen Berichtszeitraum seien es lediglich 38 von 100 gewesen. Überdurchschnittlich häufig machten sich Menschen mit Migrationshintergrund selbstständig. Hier liege die Gründungsquote bei 12,5 Prozent. Noch aktiver (16,5 Prozent) seien 25- bis 34-Jährige. Diese Altersgruppe sei der Treiber für den Anstieg der Gründungsquote insgesamt.
(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)