ROUNDUP: Zuversicht in den Unternehmen wächst: Ifo-Geschäftsklima steigt weiter

dpa-AFX · Uhr

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich trotz höherer US-Zölle erneut verbessert. Wie das Forschungsinstitut Ifo am Montag mitteilte, stieg das Ifo-Geschäftsklima im August um 0,4 Punkte auf 89,0 Punkte. Volkswirte waren von einem Anstieg des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers ausgegangen, hatten aber im Schnitt mit 88,8 Punkten gerechnet. Mit dem besseren Geschäftsklima sehen Ökonomen Chancen auf ein Anziehen der Konjunktur im weiteren Verlauf des Jahres.

Mit dem Zuwachs im August legte das Ifo-Geschäftsklima den sechsten Monat in Folge zu und erreichte den höchsten Wert seit April 2024. "Der Anstieg war auf verbesserte Erwartungen der Unternehmen zurückzuführen", heißt es in der Mitteilung. Die aktuelle Lage wurden hingegen etwas schlechter eingeschätzt.

"Erfreulich ist, dass trotz der Zollquerelen die Unternehmen ihren weiteren Geschäftsverlauf optimistischer als im Vormonat einstufen", sagte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank. Da sich zuletzt auch die Stimmung der Einkaufsmanager verbessert habe, bestehe die Hoffnung, dass es zu einer moderaten konjunkturellen Belebung kommen wird.

In den Industriebetrieben bleibt die Stimmung laut der Ifo-Umfrage aber generell eher trübe. Die Unternehmen zeigten sich etwas weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften, teilte das Institut mit. Auch die Erwartungen wurden demnach leicht nach unten korrigiert. Bei der Auftragsentwicklung zeichne sich im verarbeitenden Gewerbe weiterhin keine Belebung ab.

Ifo-Präsident Clemens Fuest bleibt zurückhaltend mit Blick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung. "Die Erholung der deutschen Wirtschaft bleibt schwach", kommentierte er das Ergebnis der Umfrage unter etwa 9.000 Firmen.

Nach Einschätzung des Analysten Ralph Solveen von der Commerzbank stärkt das bessere Ifo-Geschäftsklima mit der ebenfalls besseren Stimmung der Einkaufsmanager allerdings die Hoffnung, dass sich die Wirtschaft in den kommenden Monaten beleben wird. "Das weiterhin recht niedrige Niveau spricht für eine nur verhaltene Aufwärtsbewegung", sagte Solveen.

Im Frühjahr war die deutsche Wirtschaft noch geschrumpft. Für das zweite Quartal hatte das Statistische Bundesamt einen Rückgang der Wirtschaftsleistung zum ersten Quartal um 0,3 Prozent gemeldet. Nach Einschätzung der Bundesbank wird die größte europäische Volkswirtschaft im laufenden Vierteljahr keine großen Sprünge machen: "Im dritten Quartal könnte die Wirtschaftsleistung in etwa stagnieren", heißt es im jüngsten Monatsbericht./jkr/la/stk

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