4 Gründe, warum Peter Lynch Privatanleger gegenüber professionellen Investoren im Vorteil sieht

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  • Das verwaltete Vermögen
  • Fast alle Fonds investieren in dieselben Aktien
  • Prozyklische Mittelzu- und -abflüsse
  • Viele Erklärungen und hoher Druck

Peter Lynch kann als einer der erfolgreichsten Investoren aller Zeiten bezeichnet werden. So konnte er innerhalb von 13 Jahren eine Durchschnittrendite von etwa 29,2 % erzielen. Das verwaltete Vermögen seines Fidelity Magellan Fonds wuchs von 1977 bis 1990 von 18 Mio. auf 14 Mrd. (14.000 Mio.) US-Dollar.

Er ist aber nicht nur ein außergewöhnlicher Investor, sondern auch ein sehr guter Lehrer. So legte er seine Strategien in den Büchern „One Up On Wall Street“ oder „Beating The Street“ ausführlich dar. Eine Aussage von ihm lässt aufhorchen und viele Profi-Investoren werden ganz und gar nicht mit ihr übereinstimmen, aber tatsächlich spricht Peter Lynch die Wahrheit.

So geht er davon aus, dass ein Privatanleger viel bessere Voraussetzungen besitzt, gut an der Börse abzuschneiden, als ein professioneller Investor. Ein außenstehender Beobachter würde annehmen, dass ein Profi einem Privatanleger überlegen sein muss, weil er eine Elite-Universität besucht hat, dazu noch viele weitere Titel hält und sich täglich mit dem Investieren beschäftigt.

Peter Lynch hält diese Einschätzung für komplett falsch. Sie zeigt einmal mehr, dass wir uns häufig nur auf Oberflächigkeiten und nicht auf das Wesentliche konzentrieren. Seiner Meinung nach haben professionelle Investoren viele Nachteile gegenüber Privatanlegern.

Hier sind die Gründe dafür.

1. Das verwaltete Vermögen

Fonds verwalten meist viele Mio., wenn nicht Mrd. Euro. Dies führt dazu, dass sie mit zunehmender Größe auch nur noch in größere Firmen investieren können. Dies wiederum mindert die Wahrscheinlichkeit dafür, gut abzuschneiden.

Dieses Problem besitzt gerade auch Warren Buffett mit Berkshire Hathaway. Wenn er heute investiert, muss er sofort Mrd. US-Dollar unterbringen, um nicht Tausende von kleinen Firmen kaufen zu müssen. Nur wachsen große Firmen in der Regel weniger stark und deshalb ist mit ihnen kaum noch eine starke Rendite möglich.

Dem Privatanleger stehen hingegen alle Türen offen. Er kann sich an fast jedem Unternehmen der Welt beteiligen und jede Gelegenheit nutzen.

2. Fast alle Fonds investieren in dieselben Aktien

Fondsmanager stehen unter ständiger Beobachtung. Verlieren sie mit Apple- oder Microsoft-Aktien Geld, wird sie niemand dafür kündigen. Investieren sie dagegen in weniger bekannte Unternehmen, die in Summe aussichtsreicher sind, und verlieren mit ihnen Geld, wird man sie dazu anhalten, dies zukünftig zu unterlassen.

Das Resultat: Fast alle Fonds investieren in die gleichen Aktien, die am Ende maximal genauso gut wie der Markt oder schlechter abschneiden. Dies ist Peter Lynchs Überzeugung.

3. Prozyklische Mittelzu- und -abflüsse

Fondsanleger tendieren dazu, bei steigenden Kursen mehr Fondsanteile zu kaufen, während sie bei Rückgängen verkaufen. Dies führt dazu, dass der Fondsmanager ebenfalls bei steigenden Kursen und hohen Bewertungen mehr kaufen muss, denn er darf nur einen gewissen Prozentsatz auf dem Konto halten. In fallenden Kursen und bei günstigen Bewertungen muss er hingegen verkaufen, um die Kunden auszuzahlen. Dieser Ansatz führt am Ende zu einer Underperformance.

4. Viele Erklärungen und hoher Druck

Ein Fondsmanager muss permanent seinen Investoren erklären, warum er eine Aktie hält. Diese Arbeit verschlingt sehr viel Zeit und erzeugt gleichzeitig hohen Druck. Der Fondsmanager tendiert in der Folge dazu, früher oder später nachzugeben, und trifft deshalb Fehlentscheidungen.

Fazit

Privatanleger besitzen alle diese Nachteile nicht. Sie können frei entscheiden, was sie wann und vor allem in welchem Umfang kaufen. Sie müssen sich nicht vor Investoren rechtfertigen und unterliegen keinem externen Druck. Natürlich sollte sich auch ein Privatanleger zunächst genügend Investmentwissen aneignen, bevor er startet, aber dafür gibt es ja Motley Fool und Bücher.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple, Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Microsoft und empfiehlt die folgenden Optionen: Long Januar 2021 $85 Calls und Short January 2021 $115 Call auf Microsoft, Short September 2020 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2021 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Long January 2021 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).

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