Adyen: Starke Zahlen im zweiten Halbjahr – Anleger stürmen in die Aktie
Nachdem mit Wirecard einer der großen Konkurrenten vom Markt verschwunden ist, scheinen die Geschäfte des niederländischen Zahlungsabwicklers Adyen nur umso besser zu laufen. Auch die Corona-Pandemie und der Boom beim Online-Handel und zur Kartenzahlung beflügeln das Geschäft. Allerdings schlugen monatelange Laden-Schließungen und der Einbruch der Reisebuchungen auf den Umsatz, wie das Unternehmen am Mittwoch in Amsterdam mitteilte.
Anleger reißen sich um die Aktie
An der Börse kamen die Nachrichten hervorragend an. Der Kurs der Adyen-Aktie zog im frühen Handel vorübergehend um fast zwölf Prozent an. Zuletzt war das Papier mit einem Plus von knapp neun Prozent Prozent auf 2066 Euro immer noch Spitzenreiter im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50.
Für die kommenden Jahre rechnet Adyen weiterhin mit einem jährlichen Umsatzplus von durchschnittlich mindestens rund 25 Prozent. Zudem soll langfristig ein größerer Teil der Erlöse als operativer Gewinn (Ebitda) beim Unternehmen hängen bleiben. Die entsprechende Ebitda-Marge soll von zuletzt 55 Prozent jetzt auf mehr als 65 Prozent steigen. Allerdings nannte das Unternehmen dafür keinen genaueren Zeitrahmen.
Im zweiten Halbjahr wickelte Adyen Zahlungen im Umfang von fast 175 Milliarden Euro ab und damit 29 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Gesamtjahr stand damit ein Zuwachs von 27 Prozent auf knapp 304 Milliarden Euro zu Buche. Einen kleinen Teil dieser Zahlungen kassiert Adyen für die Abwicklung.
Der Umsatz wuchs in diesem Zuge im Gesamtjahr um 28 Prozent auf 684 Millionen Euro. Der operative Gewinn (Ebitda) stieg stärker als von Analysten erwartet. Der Nettogewinn kletterte um elf Prozent auf 261 Millionen Euro, wobei der Schub hier erst im zweiten Halbjahr kam.
Negativeffekte durch die Pandemie ausgeglichen
Dabei machte Adyen den Einbruch der Reisebuchungen infolge der Corona-Pandemie mehr als wett. Da Adyen in diesem Segment normalerweise viele Zahlungen abwickelt, war hier ein wichtiger Umsatztreiber großenteils weggefallen.
An der Börse zählt die Adyen-Aktie seit einiger Zeit zu den meistgefragten Papieren. In den vergangenen zwölf Monaten zog der Kurs um rund 140 Prozent an. Wegen des starken Anstiegs wurden die Anteile im September in den EuroStoxx 50 aufgenommen.
Die Marktkapitalisierung des Konzerns liegt inzwischen bei rund 63 Milliarden Euro. Damit bringt der Konzern mehr auf die Waage als die meisten Dax-Titel. Mit einer Dividende können die Aktionäre aber nicht rechnen. Der Konzern will bisher generell keinen Gewinn an die Anteilseigner ausschütten und das Geld stattdessen in den Ausbau des Geschäfts stecken.
onvista/dpa-AFX
Titelfoto: Pavel Kapysh / Shutterstock.com
– Anzeige –