Amerikaner bauen weniger - "Panikkäufe gehen zu Ende"
Washington (Reuters) - Steigende Kosten dämpfen die Baulust der Amerikaner unerwartet stark.
Die Zahl der Hausbaubeginne fiel im Juli um 7,0 Prozent zum Vormonat auf eine Jahresrate von 1,534 Millionen, wie das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf 1,600 Millionen Einheiten gerechnet. Die Baugenehmigungen legten dagegen zu, und zwar um 2,6 Prozent auf 1,635 Millionen.
"Die Panikkäufe und die enormen Preiserhöhungen, die wir im vergangenen Jahr erlebt haben, mussten eindeutig ein Ende haben, und genau das tun sie", sagte Joel Naroff, Chefökonom beim Finanzhaus Naroff Economics in Holland, Pennsylvania. "Es ist jedoch unklar, wie groß der Rutsch sein wird."
Die Wohnungsnachfrage boomte wegen der Corona-Pandemie, die eine Abwanderung aus Städten in die Vororte und in andere Gebiete mit geringer Bevölkerungsdichte zur Folge hatte. Denn die Amerikaner suchten nach geräumigeren Unterkünften für Homeoffice und Homeschooling. Die Nachfrage wurde zudem von rekordtiefen Hypothekenzinsen angekurbelt. Sie überstieg das Angebot bei weitem, was wiederum die Immobilienpreise nach oben trieb. Hinzu kommt, dass Baumaterialien wie Holz inzwischen erheblich mehr kostet.