Ant Financial: Rekordbörsengang ist wohl so gut wie durch – Anleger scheinen sich um die Aktie zu reißen
Das eine kleine Ameise ein vielfaches seines Gewichtes stemmen kann, beiweist jetzt das chinesiche Fintech Ant Financial auch. Wie CNBC berichtet sollen sich die Anleger um die neuen Aktien des Alibaba-Ablegers reißen. Von nicht genannten Insidern will der Wirtschaftssender erfahren haben, dass die Zeichnungsfrist bereits am Mittwoch endet. Bislang sollte sie bis Donnerstag gehen.
Hongkong von institutionellen dominiert
Nach Angaben vom Montag will der Finanzarm der weltgrößten chinesischen Online-Handelsplattform an den Börsen Hongkong und Schanghai jeweils 1,67 Milliarden Aktien zu je 80 Hong-Kong-Dollar (10,32 US-Dollar) beziehungsweise 68,8 Yuan (10,17 US-Dollar) zum Kauf anbieten. Wie CNBC ausgerechnet hat, scheint der Börsengang in Hongkong schon so gut wie durch sein. Er soll etwas mehr als 17 Milliarden Dollar einspielen und zu fast 98 Prozent an institutionelle gehen.
Insgesamt 34,5 Milliarden = neuer Rekord
Ingesamt soll der Börsengang soll rund 34,5 Milliarden US-Dollar (29,2 Mrd Euro) einspielen. Terminiert sei das Börsendebüt in Hongkong für den 5. November, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Wert wird damit den bisherigen Rekord-Börsengang des Ölgiganten Saudi Aramco in Höhe von 29 Milliarden Dollar deutlich übertreffen.
Die Ant Group kommt nur wenige Tage nach der US-Präsidentenwahl an die Börse. Die Wahl könnte zu Unsicherheiten an den Finanzmärkten führen. Mit Hongkong und Shanghai umgeht das Unternehmen auch die großen US-Börsen. Das ist neu für ein derart großes chinesisches Tech-Unternehmen.
Das Vorgehen wird auch vor dem Hintergrund der wachsenden Spannungen zwischen China und den USA gesehen. Die IPO-Ankündigung kam inmitten von Äußerungen der Trump Regierung, auch gegen die Ant Group Restriktionen wegen einer möglichen Gefährdung der nationalen Sicherheit zu erwägen.
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Mit dem Schritt aufs Parkett wolle Ant Group weiter wachsen und seinen Vorsprung als führende Online-Zahlungsplattform in China ausbauen, hieß es in den Unterlagen zum Börsengang Ende August. Ant wird von Experten als Kronjuwel im Alibaba-Imperium von Milliardär Jack Ma bezeichnet und hat seine Weiterentwicklung zuletzt kontinuierlich vorangetrieben.
Mit Alipay betreibt der Finanzdienstleister einen in China weit verbreiteten mobilen Bezahldienst. Größter inländischer Wettbewerber ist Wechat-Pay des chinesischen Internetkonzerns Tencent. Angeboten werden auch Kredite, Versicherungen und Vermögensverwaltung.
Redaktion onvista / dpa-AFX
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