Bayer: Zusammenarbeit mit Evotec wird ausgeweitet ++ Cancom: Vorstandschef geht überraschend von Bord ++ MorphoSys: Commerzbank hebt Kursziel auf 160 Euro

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Im Nahost-Konflikt ist erst einmal etwas Druck aus dem Kessel. Gespannt hat die Wall Street am Mittwoch auf den Auftritt von Donald Trump gewartet. Als der US-Präsident dann keine weiteren Militärschläge gegen den Iran verkündete, sondern nur davon sprach die Sanktionen zu erhöhen, war die Erleichterung groß. Die US-Indizes machten einen moderaten Freudensprung und Gold sowie Öl gaben ihre zuletzt kräftigen Zuwächse wieder zu einem Teil ab.

Damit hat sich die Lage an den Finanzmärkten wieder ein gutes Stück entspannt. Trotzdem gibt es auch Nachrichten, die die Laue der Anleger ein wenig drücken könnten. So schwächeln die deutschen Ausfuhrdaten weiterhin.

Export schwächelt weiter

Schwacher November für Deutschlands Exporteure: Die Unternehmen lieferten Waren im Wert von 112,9 Milliarden Euro ins Ausland, das waren 2,3 Prozent weniger als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Die Einfuhren verringerten sich um 0,5 Prozent im Monatsvergleich auf 94,6 Milliarden Euro.

In den ersten elf Monaten legten die Ausfuhren lediglich um 0,7 Prozent auf 1229,6 Milliarden Euro zu. Von den Wachstumsraten der Boomjahre ist der Export damit weit entfernt. Vor allem der Handelskrieg zwischen den USA und China belastet die globale Konjunktur und bremst auch das Wirtschaftswachstum Chinas, worunter Deutschland als große Exportnation besonders zu leiden hat. Der Branchenverband BGA rechnete zuletzt mit einem Exportwachstum im Gesamtjahr 2019 von maximal 0,5 Prozent.

Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt liefern sich seit fast zwei Jahren einen erbitterten Streit mit gegenseitigen Strafzöllen. Zuletzt hatte sich eine Entspannung abgezeichnet. Washington und Peking verständigten sich Mitte Dezember auf Details eines Teil-Handelsabkommens.

Dax atmet auf

Der deutsche Leitindex ist heute auch deutlich erleichterte über die moderaten Töne von Donald Trump. Der deutsche Leitindex startet heute mit 13.472,39 Punkten über 1 Prozent höher in den Tag.

Evotec: Bayer erweitert Zusammenarbeit

Der Wirkstoffforscher Evotec und der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer erweitern ihre strategische Partnerschaft im Bereich Frauengesundheit. Wie beide Konzerne am Donnerstag in Hamburg und Berlin in einer gemeinsamen Mitteilung bekanntgaben, haben sie sich auf eine neue fünfjährige Multi-Target-Zusammenarbeit geeinigt, die zu neuen Therapien für das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) führen soll. Evotec erhält von Bayer demnach eine Vorabzahlung in Höhe von 6,5 Millionen Euro sowie 10 Millionen Euro an Forschungszahlungen über fünf Jahre. Zudem seien Meilensteinzahlungen von insgesamt mehr als 330 Millionen Euro möglich. Die Evotec-Aktien legten im vorbörslichen Handel um mehr als zweieinhalb Prozent zu.

Beide Unternehmen wollen im Zuge der Allianz Zielstrukturen und Technologieplattformen einbringen, um zusammen möglichst innovative Behandlungsoptionen zu entwickeln. Das polyzystische Ovarialsyndrom sei die häufigste endokrine Erkrankung bei Frauen, die mit einer Stoffwechselstörung in Verbindung gebracht werde und der häufigste Grund von weiblicher Unfruchtbarkeit, hieß es in der Erklärung. Bis zu 83 Prozent der Unfruchtbarkeiten und Schwangerschaftskomplikationen würden schätzungsweise von PCOS verursacht. Die Erkrankung betreffe 5 bis 10 Prozent der weiblichen Bevölkerung. Die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten seien begrenzt und unzureichend, so Bayer und Evotec.

Cancom: Vorstandschef geht überraschend

Der IT-Dienstleister Cancom tauscht überraschend seinen Chef aus. Der Vorstandsvorsitzende Thomas Volk verlasse das Unternehmen wegen unterschiedlicher Auffassungen über die künftige strategische Entwicklung vorzeitig zum 31. Januar, teilte Cancom am Mittwochabend in München mit. Sein Nachfolger auf dem Chefposten wird zum 1. Februar sein bisheriger Vorstandskollege Rudolf Hotter. Er soll sich die Aufgaben, die bisher Volk zugeteilt waren, bis auf Weiteres mit seinem Kollegen Thomas Stark teilen.

Kurz & knapp:

MorphoSys: Die Commerzbank hebt das Kurziel kräftig an. Analyst Daniel Wendorff sieht infolge der Einreichung des Krebsmittels Tafasitamab von MorphoSys bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine deutlich höhere Chance auf eine Zulassung im Juni 2020 als bisher. Er äußerte sich zudem positiv zu anderen Wirkstoffen des MDax-Konzerns, für die er großes Potenzial sieht. Daher hob Wendorff das Kursziel von 97 auf 160 Euro kräftig an und stufte die Aktien von „Halten“ auf „Kaufen“ hoch. Ende Dezember reichte Morphosys bei der FDA einen Zulassungsantrag für den Antikörper Tafasitamab zur Behandlung von therapieresistentem oder wiederkehrendem diffusen großen B-Zell-Lymphom (R/R DLBCL) ein. Die FDA habe nun eine 60-tägige Frist, den Antrag auf Vollständigkeit und als für einen Zulassungsantrag ausreichend zu prüfen, hatte es da geheißen.

Automarkt China: Der für die deutschen Hersteller so wichtige chinesische Automarkt schwächelt auch das zweite Jahr in Folge. Im vergangenen Jahr gingen die Verkäufe an Kunden gegenüber dem Vorjahr um 7,5 Prozent auf 21 Millionen Fahrzeuge zurück, wie der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) am Donnerstag in Peking mitteilte. Im Dezember stand demnach ein Minus von 3,6 Prozent zu Buche.

2018 war der einst so schnell wachsende chinesische Automarkt zum ersten Mal seit über zwanzig Jahren geschrumpft, weil unter anderem der Zollstreit zwischen den USA und China sowie das schwächere Wirtschaftswachtum in der Volksrepublik die Kauflust bremsten. China ist der größte Auto-Einzelmarkt der Welt.

Novartis: Der Schweizer Pharmakonzern hat die Ergebnisse einer Studie mit seinem Produktkandidaten Ligelizumab (QGE031) veröffentlicht. Die Daten dieser mechanistischen Studie zeigen, dass Ligelizumab den wichtigsten Signalweg bei chronischer spontaner Nesselsucht (Urtikaria; CSU) wirksamer hemmt als Xolair, das ebenfalls von Novartis ist. Wie der Konzern am Donnerstag mitteilte, hätten schon die Ergebnisse früherer klinischer Studien gezeigt, dass mehr Patienten mit Ligelizumab als mit Xolair völlig symptomfrei von CSU sind. Die nun durchgeführte mechanistische Studie unterstütze diese Ergebnisse weiter. Die Daten seien im Fachjournal „Nature Communications“ veröffentlicht worden, hieß es weiter.

Von Markus Weingran / dpa-AFX

Foto: Lukassek / Shutterstock.com

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