Coinbase: Börsengang verschoben! Strafzahlung von 6,5 Millionen Dollar an CFTC wegen falscher Transaktionsdaten

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Coinbase, eine der größten US-Kryptohandelsbörsen, wollte eigentlich diesen Monat noch den Börsengang an der NASDAQ wagen, hat diese Pläne nun jedoch auf April verschoben.

Wie mehrere US-Medien berichten, dürfte der Grund in einer Strafzahlung liegen, die das Unternehmen an die amerikanische Aufsichtsbehörde CFTC entrichten muss. Der berichtete Vorwurf liegt in irreführenden und ungenauen Transaktionsbilanzen im Zeitraum zwischen 2015 und 2018.

Irreführende Daten und Handelsvolumina

Bei dem aufgrund dieser Vorwürfe eingeleiteten Verfahren hat die CFTC nun jedoch eine Einigung mit dem Unternehmen erzielt. Als Vorwürfe standen dabei im Raum, dass Coinbase Handelsdaten für Bitcoin bewusst falsch übermittelt haben soll, zudem soll ein Mitarbeiter der Plattform unrechtmäßigen Eigenhandel mit Litecoin betrieben haben, um hohe Handelsvolumen und hohe Nachfrage für die Kryptowährung zu suggerieren.

„Die Übermittlung von falschen, irreführenden und ungenauen Transaktionsdaten untergräbt die Integrität der Preisbildung von Kryptowährungen“, wird Vincent McGonagle, der CFTC-Direktor für Strafverfolgung, vom Branchendienst Cointelegraph zitiert. Coinbase muss im Rahmen der Einigung eine Strafzahlung von 6,5 Millionen Dollar leisten.

Dies wird als Grund für die Verschiebung des Börsengangs angesehen, Coinbase selbst hat jedoch keinen Grund kommuniziert. Wahrscheinlich möchte das Unternehmen Schadensbegrenzung betreiben, da dies dem eigenen Ruf unmittelbar schaden könnte. Eine Verschiebung des Börsengangs könnte für etwas mehr Ruhe sorgen.

Großes Interesse an einer börsengehandelten Aktie

An sich dürfte das Interesse am Markt groß sein, denn Coinbase steht bei Investoren schon vor ihrem Debüt an der New Yorker Nasdaq hoch im Kurs. In diesem Jahr wechselten die Aktien des Unternehmens im außerbörslichen Handel im Schnitt für 343,58 Dollar den Besitzer. Damit belaufe sich die jüngste Bewertung des kalifornischen Konzerns auf mindestens 67,6 Milliarden Dollar (56,8 Mrd Euro).

Coinbase profitiert vor seinem Börsengang bereits stark vom enormen Krypto-Hype. Im vergangenen Jahr lag der außerbörsliche Durchschnittskurs für die Aktien des Unternehmens noch bei lediglich 28,83 Dollar. Zuletzt galt laut US-Medienberichten beim Börsengang sogar eine Gesamtbewertung von mehr als 100 Milliarden Dollar als gut möglich, da bei privaten Transaktionen für gewöhnlich wesentlich geringere Kurse erzielt werden als nach der Premiere am öffentlichen Kapitalmarkt.

Coinbase will laut Mitteilung an die SEC 114,9 Millionen Aktien an die Nasdaq bringen. Es handelt sich aber nicht um einen klassischen Börsengang, sondern eine Direktplatzierung ohne Begleitung durch Investmentbanken und ein vorheriges Preisbildungsverfahren. Coinbase machte 2020 nach eigenen Angaben rund 1,3 Milliarden Dollar Umsatz, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Unterm Strich gab es einen Gewinn von 322 Millionen Dollar, nach einem Minus von 30 Millionen im Vorjahr. Die Kryptobörse hatte zuletzt rund 43 Millionen Nutzer.

onvista-Redaktion/dpa-AFX

Titelfoto: dennizn / Shutterstock.com

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