Dax: Es geht abwärts – FED-Chef Powell schürt die Furcht der Anleger – banger Blick auf US-Jobdaten am Nachmittag

onvista · Uhr

Die schlechte Stimmung an den Aktienmärkten lässt die Indizes weiter fallen. Der Dax notiert zwei Stunden nach Handelsbeginn mit knapp 2 Prozent im Minus bei 10.333 Punkten, der Eurostoxx 50 musste 1,6 Prozent abgeben. Auch gute Quartalszahlen aus der deutschen Oberliga konnte die Stimmung der Anleger nicht aufhellen.

FED-Chef Powell: weitere Konjunktur-Spritzen könnten nötig werden

Für Mollstimmung am US-Aktienmarkt hatte Notenbank Jerome Powell gesorgt. Seiner Ansicht nach könnten weitere Konjunkturhilfen als Reaktion auf die Corona-Krise nötig sein, um die Wirtschaft des Landes zu stützen. Der wirtschaftliche Schock durch die Pandemie scheine der größte in der Geschichte zu sein, und auch die finanzpolitische Antwort darauf sei die schnellste und größte in der Nachkriegsgeschichte, sagte Powell. Die bisherigen Pakete seien aber womöglich nicht das letzte Kapitel. „Die Hoffnungen auf eine schnelle, V-förmige Erholung in wichtigen Wirtschaftsnationen schwinden immer mehr“, erklärte Marktstratege Michael McCarthy vom Handelshaus CMC Markets.

Angst vor Eskalation im Handelsstreit

Zudem machte Donald Trump einmal mehr Stimmung gegen China. Der Präsident der Vereinigten Staaten wirft China vor, die Corona-Pandemie verschuldet zu haben. Dies befeuerte zuletzt die Sorgen vor einem Wiederaufflammen des Handelskriegs zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften der Welt.

„Es geht weiter abwärts am deutschen Aktienmarkt. Die Anleger verlieren so langsam den Mut, womit auch das Risiko einer erneut stärkeren Korrektur an den Börsen steigt“, schrieb Marktanalyst Milan Cutkovic vom Handelshaus AxiTrader. Investoren würden mit einem massiven Anstieg der Arbeitslosenzahlen, schwachen Unternehmenszahlen und dem Risiko einer zweiten Corona-Welle konfrontiert. Da können auch die Zentralbanken mit der Flut an billigem Geld die Kurse nicht lange stützen.

Seit dem gestrigen Rücksetzer hat der Dax seine 21-Tage-Trendlinie wieder deutlich unterschritten und droht nun in Richtung der 50-Tage-Trendlinie zu fallen, die im Bereich von 10.250 Punkten liegt.

US-Arbeitsmarkt im Fokus

Bei der dramatischen Lage auf dem US-Arbeitsmarkt ist wegen der anhaltenden Corona-Krise noch keine Besserung in Sicht. Seit März haben in den USA bereits mehr als 33 Millionen Menschen ihren Job verloren – so viele wie nie zuvor in solch kurzer Zeit. Am Donnerstag (14.30 Uhr MESZ) veröffentlicht das US-Arbeitsministerium erneut die wöchentliche Zahl neuer Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe.

Experten rechnen wegen der Coronavirus-Pandemie mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit in der größten Volkswirtschaft der Welt.

Die neuen Zahlen am Donnerstag werden die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche bis einschließlich 9. Mai zeigen. Analysten rechneten mit einem Anstieg von etwa 2 bis 3 Millionen Neuanträgen. In der Vorwoche hatte es 3,2 Millionen Neuanträge gegeben. Vor der Corona-Krise hatten die Erstanträge zuletzt meist unter 100.000 pro Woche gelegen. Die Anträge gelten als verlässlicher Indikator für die kurzfristige Entwicklung des US-Arbeitsmarkts.

Die US-Arbeitslosenquote lag im April bei 14,7 Prozent. Wegen Fehlern bei der Erhebung der Daten warnte die zuständige Behörde jedoch, dass die Quote bereits bei etwa 20 Prozent liegen dürfte. Es handelt sich um die dramatischste Lage am Arbeitsmarkt seit dem Zweiten Weltkrieg. Vor der Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie in den USA hatte die Arbeitslosenquote noch bei extrem niedrigen 3,5 Prozent gelegen.

Corona-Pandemie hat die US-Wirtschaftsparty schlagartig beendet

Bis Februar hatte die US-Konjunktur noch gebrummt, an der Börse wurden Höchststände gemeldet, und Experten rechneten mit einem Wirtschaftswachstum von gut zwei Prozent. Doch die rasante Ausbreitung des Coronavirus seit Anfang März machte die guten Konjunkturaussichten zunichte – nun steuern die USA wegen der Corona-Krise auf eine tiefe Rezession zu. Das kommt für Präsident Donald Trump höchst ungelegen: Er bewirbt sich bei der anstehenden Präsidentschaftswahl im November um eine zweite Amtszeit.

In den USA waren Daten der Universität Johns Hopkins zufolge bis Mittwochabend (Ortszeit) rund 1,4 Millionen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 bestätigt. Rund 84.000 Menschen starben demnach infolge einer Infektion.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Pavel Ignatov / Shutterstock.com

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