Dax: EZB-Beruhigung hält weiter an – Leitindex ohne große Nachrichten im Plus – Telekom schwächster Wert

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Vor dem Wochenende scheint die rote Serie im Dax erst einmal beendet zu sein. Nachdem der deutsche Leitindex  bereits am Donnerstag nach der EZB-Entscheidung ins Plus gedreht war, setzt er heute seinen positiven Trend fort.  Der Dax stieg in den ersten Handelsminuten um 0,15 Prozent auf 15 646,67 Punkte. Damit deutet sich für den deutschen Leitindex aber dennoch ein Wochenverlust von rund 0,8 Prozent an. Der MDax der 60 mittelgroßen Börsenwerte gewann am Freitagmorgen 0,29 Prozent auf 36 223,66 Punkte. Der EuroStoxx 50 rückte um rund 0,4 Prozent vor.

Die EZB hatte am Vortag beschlossen, den Kauf von Anleihen im Rahmen des Corona-Notprogramms PEPP im vierten Quartal etwas zu reduzieren. Damit hatten Anleger aber schon gerechnet. Nun stellt sich zunehmend die Frage, wann die US-Notenbank Fed mit der Rückführung der Anleihenkäufe beginnen wird. Die Befürchtung, dass dies doch recht bald geschehen könnte, wurde nach den wöchentlichen Jobdaten aus den USA nicht kleiner.

Zahlreiche Experten hatten jüngst schon von einer Überhitzung der US-Börsen gesprochen angesichts der dortigen Rekordrally – und anderswo Aufholpotenzial gesehen. Die Credit Suisse etwa hatte Kontinentaleuropa am Mittwoch strategisch als Top-Empfehlung eingestuft, bei US-Aktien jedoch eher zum Untergewichten geraten.

Ohne Nachricht kommt die Aktie der Deutschen Telekom heute sehr schlecht aus den Startlöchern. Mit einem Minus von mehr als einem Prozent liegt sie am Dax-Ende. An die Spitze im Leitindex springt die Aktie von Delivery Hero.

Aus Unternehmenssicht dürfte es mangels wichtiger fundamentaler Nachrichten ruhig zugehen. Insofern könnten zunächst vor allem Analystenstudien für Bewegung sorgen, wie beispielsweise jene zu FMC .

Die Aktien des Dialysekonzerns Fresenius Medical Care (FMC) wurden von gleich zwei Analystenstimmen belastet. Sowohl die US-Bank JPMorgan als auch die britische Barclays-Bank blicken nun skeptischer auf die vom Jahrestief erholte Aktie, wie Abstufungen zeigen. Dies verunsicherte auch die Anleger: Die FMC-Papiere fielen im Tradegate-Handel verglichen mit ihrem Xetra-Schlusskurs um 2,2 Prozent. Vorbörsliche Taxen für den Mutterkonzern Fresenius lagen derweil nur knapp im Minus, hier gab es keine Abstufungen durch die Analysten.

Barclays senkte das Votum für FMC auf ein neutrales „Equal Weight“ und JPMorgan sogar auf ein negatives „Underweight“. In seiner Studie rechnet JPMorgan-Analyst David Adlington mit weiterem Druck durch den Corona-Tod vieler Dialysepatienten und mehr Gegenwind bei den Kosten. Hassan Al-Wakeel von Barclays positionierte sich nach der Rückkehr des Kurses fast auf das Niveau vor der Gewinnwarnung von Anfang Februar zurückhaltender. Seit dem damaligen Absturz bis nahe an die 55-Euro-Marke hatte der Kurs bis zuletzt fast 18 Prozent zugelegt, zum Zwischenhoch im Juli sogar annähernd 30 Prozent.

Redaktion onvista / dpa-AFX

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