Dax geht es nach starkem Vortag etwas langsamer an – „Positiver chart- und markttechnischer Grundtenor bleibt erhalten“

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach dem Vortagessprung des Dax auf ein Hoch seit dem Corona-Crash lassen es die Anleger am Donnerstag ruhiger angehen. Der Leitindex fiel gegen Ende der ersten Handelsstunde um 0,77 Prozent auf 12.830 Punkte. Zur Wochenmitte war er angetrieben worden von der Hoffnung auf einen Coronavirus-Impfstoff nach oben geschnellt und dabei nur knapp an der Marke von 13.000 Punkten gescheitert.

Vor dem am Donnerstag erwarteten Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) belasten nun erst einmal die Vorgaben aus Übersee. Der Dow-Future fiel seit dem Handelsschluss in New York etwas zurück und an den wichtigsten Börsen Asiens ging es abwärts. Dabei wurden gemischte Wirtschaftsdaten aus China eher als Belastung angesehen.

Auch China kommt nur langsam aus der Krise heraus

Zwar erholte sich Chinas Wirtschaft im zweiten Quartal stärker als gedacht vom Corona-Einbruch, enttäuschende Einzelhandelszahlen schürten allerdings neue Sorgen um die Konsumbereitschaft der Chinesen. Laut Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank kommt daher keine Freude auf. „Die Corona-Krise kann also selbst das normalerweise wachstumsstarke China nicht so einfach abschütteln“, kommentierte der Experte.

Laut Stephen Innes vom Broker AxiCorp ist es nie falsch, auf erhöhtem Niveau einige Gewinne einzustreichen. Charttechnisch blieb der Dax im Bereich des ehemaligen Widerstands bei knapp 12.850 Punkten, das er am Vortag mit dem Hoch seit Februar überwunden hatte. „Der positive chart- und markttechnische Grundtenor bleibt auch vor der heutigen EZB-Sitzung kurz- bis mittelfristig erhalten“, sagte der Chartexperte Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel.

Mit dem Dax ging es am Donnerstag auch für der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um etwa 0,7 Prozent bergab. Der Index der mittelgroßen Werte MDax  verlor derweil nur knapp 0,09 Prozent auf 27.054,83 Zähler.

Auf der Unternehmensseite richten sich die Blicke am Donnerstag unter anderem in die USA, wo weitere Großbanken über die jüngste Geschäftsentwicklung berichten. Mit Blick auf die Konjunkturagenda interessieren sich die Investoren insbesondere für US-Einzelhandels- und Arbeitsmarktzahlen sowie für das Geschäftsklima in der Region Philadelphia.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: anathomy / Shutterstock.com

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