Dax: Leitindex dreht ins Minus – Sorge vor US-Wahlausgang unbegründet

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt scheinen angesichts der bevorstehenden Kongresswahlen in den USA den Mut zu verlieren. Der Dax gab seine Anfangsgewinne im frühen Handel wieder ab und tauchte erneut unter die Marke von 11.500 Punkten.

Angst vor Wahlergebnis?

Die ersten Zwischenwahlen in der Ära Donald Trump sorgten für Nervosität und Zurückhaltung, denn sie geben auch ein Stimmungsbild zur bisherigen Politik des US-Präsidenten ab. Allerdings zeigt die Vergangenheit, dass eine Sorge von den Midterm-Wahlen unnötig ist. Die Statistik gibt bislang ein sehr beruhigendes Bild ab.

Aktien immer im Plus

Seit 1946 gab es 18 Zwischenwahlen in den USA und jedes Mal standen die Aktien 12 Monate nach der Wahl höher, egal welche politische Konstellation sich nach der Abstimmung ergeben hat. Wie „Market-Watch“ errechnet hat, sind die Aktien im Jahr nach der Zwischenwahl im Durchschnitt um 17 Prozent gestiegen.

Stärkste Phase der Amtszeit

Donald Trump geht in das dritte Jahr seiner Amtszeit. Statistisch gesehen ist diese Periode am Aktienmarkt die stärkste für den Amtsinhaber. So betrachtet brauchen Anleger den Ausgang der Wahl nicht fürchten. Für die Aktienmärkte hat der Ausgang der Abstimmung in den folgenden 12 Monaten bislang keine negativen Auswirkungen gehabt.

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Deutsche Post stemmt sich gegen den Trend

Unternehmensseitig standen am deutschen Markt vor allem Quartalsberichte im Fokus. Im Dax setzten sich die Papiere der Deutschen Post an die Spitze mit plus 3,3 Prozent. Zwar brachte die Sanierung des heimischen Brief- und Paketgeschäfts im Sommer deutlich rückläufige Gewinne, doch Analysten hatten nach der Gewinnwarnung im Juni mit einem noch etwas stärkeren Einbruch gerechnet.

Eon fällt heute durch

Am Index-Ende hingegen litten die Aktien von Eon mit minus 2,2 Prozent unter einer Abstufung der Bank Morgan Stanley. Die US-Investmentbank stufte die Aktie auf „Underweight“ ab und senkte das Kursziel von 9,50 auf 8,00 Euro. Analyst Nicholas Ashworth begründete diesen Schritt unter anderem mit steigenden Renditen am Anleihemarkt und einem sich verschärfenden Wettbewerb im Privatkundengeschäft. Er hält die durchschnittlichen Marktschätzungen für den Gewinn je Aktie auf längere Sicht für zu hoch. Die betrieblichen und bilanziellen Risiken seien außerdem durch die Neuaufstellung des Energiekonzerns größer geworden.

Morphosys glänzt weiter – Zalando und Hugo Boss nicht

Im MDax waren die Anteilsscheine von Morphosys nach Zahlen und einem nun noch etwas optimistischeren Blick auf den Jahresumsatz mit plus 6,8 Prozent Favorit. Die Modeunternehmen Hugo Boss und Zalando konnten nicht begeistern. Der Online-Modehändler Zalando rutschte im dritten Quartal tiefer in die roten Zahlen. Höhere Kosten für Logistik, Vertrieb und Service mussten gestemmt werden und zugleich schmälerte – wie bei Hugo Boss – der heiße Sommer die Nachfrage. Zalando verloren als MDax-Schlusslicht 5,1 Prozent. Hugo Boss dagegen erholten sich vom schwachen Start und stiegen zuletzt um 1,5 Prozent.

SGL weckt neue Fantasie

Im SDax zogen die Aktien der SGL Group die Aufmerksamkeit auf sich. Sie sprangen um 17,5 Prozent hoch. Der Hersteller von Produkten aus Kohlenstoff will erstmals als „neue SGL“ einen Jahresumsatz von 1 Milliarde Euro erreichen.

Von Markus Weingran

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Bild: anathomy / Shutterstock.com

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