Dax: Leitindex taumelt der 12.000 entgegen – Daimler trumpft zweimal auf, Qiagen erhöht die Prognose und Insiderkäufe helfen SAP am Ende nicht

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach seinem schwachen Wochenbeginn hat der deutsche Aktienmarkt auch am Dienstag nachgegeben. Weiterhin belasteten die stark steigenden Corona-Neuinfektionszahlen in Europa, die Befürchtungen eines zweiten Lockdown nährten.

Der Dax  schloss mit einem Minus von 0,93 Prozent bei 12.063,57 Punkten. Tags zuvor hatte vor allem der fast 22-prozentige Kurseinbruch des Index-Schwergewichts SAP dem Börsenbarometer zugesetzt. Der MDax der 60 mittelgroßen Börsentitel verlor am Dienstag 0,37 Prozent auf 26 604,78 Punkte.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um 1,12 Prozent auf 3070,60 Punkte. Der Cac 40  in Paris gab um 1,8 Prozent nach, der britische FTSE 100 sank um 1,1 Prozent. In den USA notierte der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss 0,5 Prozent im Minus.

Noch herrsche eine gewisse Skepsis im Markt vor, ob das derzeitige Kursniveau als fair bewertet mit Kurspotenzial angesehen werden könne, bemerkte Analyst Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. Die Nervosität sei an den Finanzmärkten klar erkennbar.

Die Aktien von SAP hielten sich nach ihrem jüngsten Ausverkauf über weite Strecken des Handels an der Dax-Spitze mit Gewinnen von über 3 Prozent. SAP-Mitgründer und -Aufsichtsratschef Hasso Plattner setzte mit einem Kauf von SAP-Aktien im Wert von fast einer Viertelmilliarde Euro ein Zeichen. Im späten Handel bröckelte der Kurs aber wieder ab und verzeichnete letztlich ein Minus von rund einem halben Prozent.

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Die zuletzt stabilisierten Corona-Verlierer büßten am Dienstag überdurchschnittlich ein. Am deutlichsten traf es im Dax die Papiere des Triebwerkherstellers MTU, die ihren Vortagesrückschlag um 3,5 Prozent ausweiteten.

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Im MDax fielen die Aktien des Rüstungskonzerns und Autozulieferers Rheinmetall um mehr als 6 Prozent. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf ihr vorliegende Angebotsunterlagen schrieb, will die Investmentgesellschaft Janus Henderson rund 1,2 Millionen Rheinmetall-Aktien losschlagen. Damit würde der bisherige Großaktionär fast komplett aussteigen.

Der Chemikalienhändler Brenntag will im Zuge seines Umbaus weltweit etwa 1300 seiner 17 500 Arbeitsplätze abbauen. Global sollen etwa 100 Standorte geschlossen werden. Die Aktien gewannen an der MDax-Spitze rund 5,8 Prozent.

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Der Euro kostete zuletzt 1,1830 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1832 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite erneut bei minus 0,58 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,04 Prozent auf 146,26 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,30 Prozent auf 175,94 Punkte.

Redaktion onvista / Eduard Holetic, dpa-AFX

Foto: H-AB Photography/shutterstock.com

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