Dax: Rekordhoch im Auge ++ Eckert & Ziegler: Phase-III-Zulassung sorgt für Euphorie ++ Talanx: Corona kostet Versicherer 1,5 Milliarden ++ UBS: Aktienrückkauf startet bald

onvista · Uhr

Zum Ende einer starken Börsenwoche nimmt der Dax Kurs auf das Rekordhoch von 14.131 Punkten. Neue, wenn auch knappe Rekorde an der Wall Street und der Nasdaq-Börse halten die Rally am Laufen.

Auf Wochensicht zeichnet sich ein Gewinn des Dax von knapp fünf Prozent ab. Damit hat der Leitindex die Einbußen der vergangenen Woche mehr als wettgemacht. Auch für den Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 dürfte es am Freitag aufwärts gehen, zu einem Rekordhoch fehlt aber noch einiges.

In den USA hatten der marktbreite S&P 500 und die Kursbarometer an der Technologiebörse Nasdaq Höchststände erklommen. „Dabei fällt das Argument mit dem Mangel an Alternativen zumindest in den USA mehr und mehr weg“, erklärte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. 30-jährige Staatsanleihen notieren jenseits des Atlantiks nur noch knapp unter der Zwei-Prozent-Marke. Damit werden Renten mehr und mehr wieder zu einer Alternative zu Aktien.

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Wann? 5. Februar 2021 ab 8:30 Uhr

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US-Arbeitsmarktdaten im Visier

Gespannt warten die Anleger auf den US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag. „Nach dem positiven ADP-Bericht Mitte der Woche sind die Erwartungen hoch“, sagte Experte Altmann. Der ADP-Bericht bildet die Entwicklung der Beschäftigung im Privatsektor der USA ab.

Linde liefert heute Zahlen

Am Mittag veröffentlicht mit Linde ein weiterer Dax-Konzern Zahlen für 2020. Auf Tradegate waren die Aktien des Herstellers von Industriegasen unauffällig. Aktien der Deutschen Post legten etwas zu nach höheren Kurszielen der US-Investmenthäuser Goldman Sachs und Jefferies.

Aurubis stark

Die Papiere von Aurubis stiegen um mehr als vier Prozent. Die Hamburger Kupferschmelze kommt bei der Integration des 2020 übernommenen belgisch-spanischen Metallrecyclers Metallo schneller voran als gedacht.

Eckert & Ziegler vor Rekordhoch nach Phase-III-Zulassung

Die Aussicht auf eine Zulassung eines Radiodiagnostikums dürften am Freitag die Aktien von Eckert & Ziegler auf ein weiteres Rekordhoch hieven. Auf Tradegate stiegen sie um mehr als vier Prozent auf 61,90 Euro im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs am Vortag. Damit setzte sich die Rally der vergangenen Wochen fort, die die Papiere am Dienstag auf ein Rekordkurs von 59,70 Euro geführt hatte.

Die Pentixapharm, ein mit Eckert & Ziegler verbundenes Unternehmen, erhielt von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) für ein Radiodiagnostikum namens Pentixafor die Zulassung zu einer Phase-III-Prüfung. Mit dem Stoff sollen sich den Angaben zufolge bestimmte Tumore und hämatologische Erkrankungen erkennen lassen.

Corona-Pandemie kostet Talanx 1,5 Milliarden Euro

Die Corona-Pandemie hat den Versicherer Talanx im abgelaufenen Jahr 1,5 Milliarden Euro gekostet. Obwohl damit im vierten Quartal noch einmal fast eine halbe Milliarde Euro an Schäden hinzukam, erfüllte Talanx die eigenen Gewinnerwartungen: Der Nettogewinn ging 2020 um 27 Prozent auf 673 Millionen Euro zurück, wie das Unternehmen am Freitag in Hannover mitteilte. Vorstandschef Torsten Leue hatte im November „deutlich mehr als 600 Millionen Euro“ in Aussicht gestellt. „Ohne die Belastungen durch die historische, weltweite Pandemie hätte die Talanx-Gruppe das Rekordergebnis des Vorjahres übertroffen“, hieß es in der Mitteilung. Die Aktionäre sollen trotz des Gewinnrückgangs eine stabile Dividende von 1,50 Euro je Aktie bekommen.

Allein die Rückversicherungs-Tochter Hannover Rück hatte die Corona-Schäden und -Rückstellungen am Donnerstag auf 1,21 Milliarden Euro beziffert. Versicherer und Rückversicherer müssen unter anderem für Ausfälle von Großveranstaltungen, die Schließung von Restaurants und ausgefallene Lieferantenkredite einstehen.

Die Bruttoprämien stiegen bei Talanx im vergangenen Jahr um vier Prozent auf 41,1 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) sank auf 1,7 (2,4) Milliarden Euro. Ohne die Corona-Krise wäre die lange defizitäre Industrieversicherung mit einer Schaden-Kosten-Quote von 98,7 Prozent operativ wieder profitabel gewesen, betonte das Unternehmen. Das deutsche Privat- und Firmenkundengeschäft hätte mit einer Schaden-Kosten-Quote von bereinigt 94,3 Prozent die Ziele aus seinem Sanierungsprogramm vorzeitig erreicht. Für das laufende Jahr peilt Talanx weiterhin ein Ergebnis von 850 bis 900 Millionen Euro an.

Kurz und knapp:

Sanofi: Der französische Pharmakonzern Sanofi drückt stärker auf die Kostenbremse. Bis 2022 will der Konzern 500 Millionen Euro mehr einsparen als Ende 2019 angekündigt, wie Sanofi am Freitag mitteilte. Dem damals verkündeten Sparkurs fallen knapp 1700 Jobs in Europa zum Opfer. Das Ziel einer operativen Gewinnmarge von 30 Prozent im Jahr 2022 bekräftigte Sanofi. Sie soll sich drei Jahre darauf auf mehr als 32 Prozent verbessern. Im vergangenen Jahr lag sie bei 27,1 Prozent.

Sanofi entwickelt zusammen mit dem britischen Konzern GlaxoSmithKline einen Covid-19-Impfstoff und musste dabei kürzlich einen Rückschlag hinnehmen. Im Dezember stellte sich heraus, dass das Mittel bei älteren Erwachsenen keine ausreichende Reaktion des Immunsystems hervorrief. Nun wollen die Partner mit einem verbesserten Impfstoff neue Studien starten. Sind sie erfolgreich, könnte der Impfstoff im vierten Quartal zugelassen werden. Im vierten Quartal 2020 profitierte Sanofi von der Rekordnachfrage nach seinen Grippe-Impfstoffen. Der Konzernumsatz legte um 4,2 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro zu. Der wechselkursbereinigte Gewinn je Aktie stieg um 9,8 Prozent auf 1,22 Euro.

BNP Paribas: Die französische Großbank BNP Paribas hat wegen der Corona-Krise ihre Rückstellungen für faule Kredite zum Jahresende weiter aufgestockt. Zusammen mit den Belastungen durch die niedrigen Zinsen brockte dies dem Geldhaus im vierten Quartal einen Gewinnrückgang um 13,9 Prozent auf 1,59 Milliarden Euro ein, wie BNP Paribas am Freitag mitteilte. Die Vorsorge für faule Kredite stieg im Schlussquartal um zwei Drittel auf 1,59 Milliarden Euro. Die Erträge schrumpften um 4,5 Prozent auf 10,8 Milliarden.

Auch im Gesamtjahr setzten die Folgen der Corona-Krise BNP Paribas zu. Der Gewinn fiel 2020 gegenüber dem Vorjahr um 13,5 Prozent auf 7,07 Milliarden Euro. Ein Fünftel davon bzw. 1,11 Euro je Aktie will das Geldhaus im April an die Aktionäre ausschütten. Mehr erlaubt die Europäische Zentralbank (EZB) den Geldhäusern in der Euro-Zone wegen drohender weiterer Belastungen durch die Corona-Krise nicht. BNP Paribas erwäge jedoch, im vierten Quartal weitere Gelder an die Aktionäre auszuschütten, wodurch die Ausschüttungsquote auf 50 Prozent steigen würde, erklärte die Bank. Für 2021 erwartet BNP Paribas stagnierende Kosten und leicht steigende Erträge. 2020 sanken die Einnahmen um 0,7 Prozent.

UBS: Die UBS startet am Montag ihren bereits angekündigten Aktienrückkauf. Über eine zweite Handelslinie will die Schweizer Großbank eigene Titel im Wert von bis zu vier Milliarden Franken erwerben, wie die UBS am Freitag mitteilte. Auf Basis des Kurses vom 3. Februar entspreche dies rund 7,75 Prozent des Aktienkapitals. Die Obergrenze liege bei zehn Prozent des Kapitals. Das Programm laufe voraussichtlich bis zum 7. Februar 2024. Die zurückgekauften Aktien sollen vernichtet werden.

onvista/dpa-AFX/reuters

Titelfoto: Imagentle / Shutterstock.com

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