Dax: September-Hoch ein bisher „unüberwindbares Hindernis“ ++ VW: Elektro-Offensive soll mit günstigem Kleinwagen vorangehen ++ K+S: Kaufempfehlung sorgt für gute Stimmung

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Ohne Impulse von der Wall Street dürfte der Dax am Freitag kaum verändert starten. Sollte der heutige Handelstag auch ruhig vonstatten gehen, deutet sich für den Leitindex ein Wochengewinn von rund 1,2 Prozent an. Für den EuroStoxx 50 zeichnet sich am Freitagmorgen ein Anstieg von ebenfalls rund 0,1 Prozent ab.

In den USA blieben die Börsen tags zuvor wegen des „Thanksgiving“-Feiertages geschlossen. Am Nachmittag steht nun eine verkürzte Handelssitzung an.

September-Hoch bisher unüberwindbar

Der Dax hatte es in den vergangenen Tagen mehrmals nicht geschafft, den Widerstand um die 13.300 Punkte nachhaltig zu überspringen. „Trotz langem Anlauf ist das September-Hoch bei 13.460 Punkten bisher ein unüberwindbares Hindernis. Nach der langen Gewinnserie sollten die Anleger das Risiko von Rückschlägen nicht unterschätzen. Die Börsen aktuell als heiß gelaufen zu bezeichnen, ist sicherlich keine Übertreibung“, warnte Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners.

Haushalt 2021 beschlossen – 180 Milliarden Euro Schulden

Die große Koalition will im kommenden Jahr fast 180 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen und deutlich mehr Geld als geplant in Gesundheit, Verkehr und Infrastruktur investieren. Das ergaben die abschließenden Beratungen des Haushaltsausschusses am frühen Freitagmorgen in Berlin. Der Bundeshaushalt für 2021 sieht nun Ausgaben von insgesamt rund 498,6 Milliarden Euro vor – kaum weniger als im laufenden Jahr, als wegen der Pandemie spontan milliardenschwere Hilfsprogramme finanziert wurden. Der Bundestag will den Haushaltsentwurf in der Woche vom 8. bis 11. Dezember verabschieden.

In der mehr als 17-stündigen „Bereinigungssitzung“ beschlossen die Haushälter noch mehrere Änderungen am Entwurf von Finanzminister Olaf Scholz (SPD), den das Kabinett im September gebilligt hatte. Unter dem Strich wurden die Ausgaben im Vergleich dazu nun um mehr als 85 Milliarden Euro erhöht.

Mehrere Anpassungen hatte Scholz bereits selbst vorgenommen. Er musste Kosten für Impfstoffe gegen das Coronavirus und weitere Milliardenhilfen für die vom erneuten Teil-Lockdown betroffene Wirtschaft einplanen. Der Finanzminister stockte die geplanten Zusatzkredite kurz vor der finalen Ausschusssitzung noch einmal von 96 auf 180 Milliarden Euro auf. Die letzte Anpassung über 20 Milliarden wurde nach den Bund-Länder-Beratungen vom Mittwoch nötig, als unter anderem neue Wirtschaftshilfen für den Dezember vereinbart worden waren.

VW treibt seine Elektro-Offensive voran

Unter den Einzelwerten könnten die VW-Vorzugsaktien einen Blick wert sein. Volkswagen zeigt sich trotz der Unsicherheit durch die Corona-Krise zuversichtlich, im kommenden Jahr seinen weltweiten Marktanteil nochmals ausbauen zu können. Schon für das zu Ende gehende Jahr rechnet der Hersteller mit einer Marktanteilssteigerung. Zudem kündigte der Autokonzern an, in seine Produktpalette reiner Elektroautos auch einen günstigen Kleinwagen zu Preisen ab rund 20.000 Euro aufzunehmen. Die VW-Papiere stiegen im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss zuletzt um 0,3 Prozent.

K + S kann dank Kaufempfehlung aufatmen

Ein Kaufempfehlung der Commerzbank hat die Aktien des Düngerkonzerns K+S am Freitag vorbörslich angetrieben. Sie stiegen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um mehr als vier Prozent auf 7,81 Euro. Unerwartet hohe Erlöse aus dem Verkauf des amerikanischen Salzgeschäfts sowie die Milliardenabschreibung im dritten Quartal hätten die Bilanzrisiken verringert, erklärte Analyst Michael Schäfer in einer Studie. Zudem helle sich das landwirtschaftliche Umfeld spürbar auf, was die Düngerpreise antreiben könnte. Das verbessere die Perspektiven für die Kasseler. Schäfer hob sein Kursziel daher von 7 auf 10 Euro an, womit er rund ein Drittel Luft nach oben sieht und die Aktien von „Halten“ auf „Kaufen“ hochstufte.

Die sich am Freitag abzeichnenden Kursgewinne könnten die Aktie des MDax-Konzerns auf den höchsten Stand seit Februar treiben. Dazu müssten sie im Xetra-Hauptgeschäft ebenfalls das erst zur Wochenmitte erreichte Zwischenhoch von 7,762 Euro hinter sich lassen. Im Jahresverlauf zählen sie Papiere bislang mit einem Minus von knapp einem Drittel zu den schwächsten MDax-Werten.

Adidas will Reebok verkaufen

Adidas hat einem Zeitungsbericht zufolge die Investmentbank JPMorgan mit dem Verkauf von Reebok beauftragt. Mehrere Banken hätten sich um das Mandat bemüht, meldete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (Freitagausgabe) unter Berufung auf eigene Informationen. Die US-Bank lehnte demnach eine Stellungnahme ab und der Sportartikelhersteller wollte Gerüchte nicht kommentieren.

Über die Zukunft von Reebok wird seit Monaten spekuliert. Adidas hatte das Geschäft 2006 übernommen, das seither auf der Stelle tritt. In Medienberichten werden als Interessenten VF (North Face, Timberland, Eastpak, Napapijri, Icebreaker, Lee, Wrangler) oder Amer Sports aus Finnland (Salomon, Atomic, Mavic) gehandelt, aber auch Investoren aus China oder Singapur.

onvista/dpa-AFX/reuters

Titelfoto: Imagentle / Shutterstock.com

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