dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 09.04.2020 - 17.00 Uhr

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VIRUS: US-Notenbank legt billionenschweres Kreditprogramm auf

WASHINGTON - Die US-Notenbank Fed stemmt sich mit billionenschweren Kreditprogrammen gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Wie die Fed am Donnerstag in Washington bekanntgab, sollen über verschiedene Programme insgesamt bis zu 2,3 Billionen US-Dollar in die Wirtschaft gelenkt werden. Damit sollen unter anderem kleinere und mittlere Unternehmen sowie die Kommunen und Städte gestützt werden. Die Fed wolle damit für Erleichterung und Stabilität während der Krise sorgen, erklärte Fed-Chef Jerome Powell laut Mitteilung.

ROUNDUP: Coronavirus plagt US-Jobmarkt: 6,6 Millionen neue Arbeitslosenanträge

WASHINGTON - Eine weitere düstere Woche auf dem US-Arbeitsmarkt: Wegen der Zuspitzung der Corona-Pandemie haben in den Vereinigten Staaten in der dritten Woche in Folge Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt. In der Woche bis zum 4. April wurden 6,6 Millionen solcher Anträge registriert, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. In den beiden Vorwochen hatte die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe jeweils neue Höchststände erreicht. Innerhalb von drei Wochen haben damit USA-weit mehr als 16 Millionen Menschen ihre Jobs verloren.

USA: Konsumklima Uni Michigan fällt wegen Viruskrise in Rekordtempo

MICHIGAN - Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich wegen der Coronakrise so stark wie noch nie eingetrübt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel im April zum Vormonat um 18,1 Punkte auf 71,0 Zähler, wie die Universität am Donnerstag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Dies ist der stärkste jemals gemessene Rückgang. Schlechter schätzten die befragten Konsumenten vor allem ihre gegenwärtige Lage ein. Die Erwartungen wurden ebenfalls ungünstiger bewertet, sie fielen aber nicht ganz so stark.

USA: Erzeugerpreise steigen etwas stärker als erwartet

WASHINGTON - In den USA sind die Preise auf Produzentenebene im März etwas stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legten die Erzeugerpreise um 0,7 Prozent zu, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet, nachdem die Rate im Vormonat noch bei 1,3 Prozent und die für Januar bei 2,1 Prozent gelegen hatte.

VIRUS: IWF erwartet schlimmste Entwicklung seit Weltwirtschaftskrise

WASHINGTON - Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt wegen der Coronavirus-Pandemie vor dramatischen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Erwartet werde die schlimmste Entwicklung seit der Weltwirtschaftskrise in den 1920er und 30er Jahren, sagte die IWF-Direktorin Kristalina Georgiewa am Donnerstag in Washington. Es handele sich um eine beispiellose Krise.

ROUNDUP: Britische Wirtschaft schrumpft schon vor Corona-Krise leicht

LONDON - Die britische Wirtschaft ist vor der Zuspitzung der Corona-Krise unerwartet geschrumpft. Die Wirtschaftsleistung sei im Februar zum Vormonat um 0,1 Prozent zurückgegangen, teilte das Statistikamt ONS am Donnerstag in London mit. Volkswirte hatten im Schnitt eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,1 Prozent erwartet.

Ifo: Euroraum rutscht in die Rezession - Warnung vor Schuldenkrise

MÜNCHEN - Die Konjunkturforscher des Ifo-Instituts und der ETH Zürich sehen die Eurozone in den kommenden Monaten in die Rezession rutschen und warnen vor einer Schuldenkrise. Schon im ersten Quartal dürfte die Wirtschaftsleistung um 2,3 Prozent geschrumpft sein - im laufenden zweiten Quartal sei ein weiterer Einbruch um 10,5 Prozent zu erwarten, teilten sie am Donnerstag mit. Für das dritte Vierteljahr rechnen die Forscher dann mit 8,7 Prozent Zuwachs gegenüber dem Vorquartal.

Italien: Industrieproduktion fällt schon vor Corona-Krise

ROM - Die italienische Industrieproduktion im Februar ist im Februar noch vor der Zuspitzung der Corona-Krise gefallen. Im Monatsvergleich sei die Fertigung um 1,2 Prozent gesunken, teilte das Statistikamt Istat am Donnerstag in Rom mit. Analysten hatten im Mittel mit einem stärkeren Rückgang um 1,7 Prozent gerechnet.

Großbritannien: Industrieproduktion steigt im Februar wie erwartet

LONDON - In Großbritannien ist die Industrieproduktion im Februar vor der Zuspitzung der Virus-Krise leicht gestiegen. Die Produktion habe um 0,1 Prozent zum Vormonat zugelegt, teilte das Statistikamt ONS am Donnerstag in London mit. Volkswirte hatten dies erwartet. Im Januar war die Fertigung nach revidierten Zahlen um 0,2 Prozent gestiegen, nachdem zuvor ein Rückgang um 0,1 Prozent gemeldet worden war.

Deutschland: Ausfuhren steigen im Februar vor Corona-Krise überraschend

WIESBADEN - Die deutschen Ausfuhren haben im Februar überraschend zugelegt. Die Exporte seien im Monatsvergleich um 1,3 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Volkswirte hatten hingegen im Schnitt mit einem Rückgang um 1,0 Prozent gerechnet. Die Einfuhren fielen um 1,6 Prozent und damit stärker als von Ökonomen erwartet.

Merkel lehnt Corona-Bonds erneut klar ab

BERLIN - Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Corona-Bonds mit einer gemeinsamen Verschuldung der EU-Mitgliedsstaaten im Kampf gegen die Folgen der aktuellen Krise erneut klar abgelehnt. Nach Angaben von Teilnehmern sagte Merkel am Donnerstag in einer Sondersitzung der Unionsfraktion per Videokonferenz, man müsse angesichts der Bewährungsprobe, vor der Europa in der Corona-Krise stehe, Solidarität zeigen. Andere Teilnehmer berichteten, die Kanzlerin habe sich sehr offen auch für finanzielle Solidarität Deutschlands gezeigt - für eine gemeinsame Verschuldung über sogenannte Corona-Bonds fehle

VIRUS/ROUNDUP: 650 000 Betriebe melden Kurzarbeit an - Erhöhungsdebatte

NÜRNBERG - Die Zahl der Betriebe, die in der Corona-Krise Kurzarbeit angemeldet haben, ist auf 650 000 gestiegen. Das gab die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg bekannt. Dies bedeute eine Steigerung um rund 40 Prozent gegenüber dem jüngsten Vergleichswert. Zum 27. März war die Zahl von 470 000 Betrieben ermittelt worden.

VIRUS/RKI-Chef: Von Entspannung der Lage noch nicht auszugehen

BERLIN - Das Robert Koch-Institut (RKI) hält die Maßnahmen in der Coronavirus-Pandemie für wirksam, sieht aber noch keinen Grund zur Entwarnung. "Von einer Entspannung kann man noch nicht wirklich ausgehen", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Die Zahl der pro Tag neu übermittelten Fälle sei noch immer auf hohem Niveau: Sie habe am Donnerstag mit rund 5000 Fällen wieder höher gelegen als am Dienstag und Mittwoch mit je circa 4000 Fällen.

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/jkr

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