dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 26.08.2020 - 17.15 Uhr

dpa-AFX · Uhr

USA: Aufträge für langlebige Güter steigen erneut kräftig

WASHINGTON - Die Investitionstätigkeit der US-Unternehmen scheint nach dem Corona-Schock wieder zuzunehmen. Darauf deuten neue Auftragsdaten vom Mittwoch hin. Nach Angaben des Handelsministeriums erhielten die Unternehmen im Juli 11,2 Prozent mehr Aufträge für langlebige Güter als im Vormonat. Der Anstieg fiel wesentlich stärker aus als von Analysten erwartet. Zudem ist es der dritte Monat in Folge mit hoher Bestelltätigkeit. In der Corona-Krise hatte es dagegen einen Einbruch gegeben.

GESAMT-ROUNDUP 2: Kritik am Wahlrechtsreform; Koalition zufrieden bei Kurzarbeit

BERLIN - Die von der großen Koalition vereinbarte Reform des Wahlrechts stößt bei der Opposition auf deutliche Kritik. Grünen-Fraktionsgeschäftsführerin Britta Haßelmann sagte am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur, der am Tag zuvor geschnürte Kompromiss der Koalition in zwei Reformschritten mit einer Übergangslösung für die Wahl 2021 sei ein "Armutszeugnis". Ihr FDP-Kollege Marco Buschmann argumentierte ähnlich. "Die Beschlüsse der GroKo beseitigen die Gefahr eines XXL-Bundestags nicht", sagte er der dpa.

China schießt zwei Mittelstreckenraketen ins Südchinesische Meer

PEKING - Chinas Militär hat zwei Mittelstreckenraketen in das umstrittene Südchinesische Meer geschossen. Eine Quelle, die dem chinesischen Militär nahesteht, berichtete der Hongkonger Zeitung "South China Morning Post", die Raketen seien am Mittwoch von den Provinzen Qinghai und Zhejiang abgefeuert worden und in einem Seegebiet gelandet, das von Montag bis Samstag für Manöver gesperrt gewesen sei. Das Blatt sprach von einer "Warnung an die USA".

US-Regierung geht gegen Chinas maritime Gebietsansprüche vor

WASHINGTON - Im Konflikt um Pekings Gebietsansprüche über weite Teile des Südchinesischen Meeres hat die US-Regierung Visa- und Exportbeschränkungen gegen chinesische Manager und Firmen erlassen. Die Maßnahmen betreffen mehrere staatliche Unternehmen, darunter Tochtergesellschaften der Baufirma China Communications Construction Company, wie am Mittwoch aus Mitteilungen des Außen- und des Handelsministeriums hervorging.

ROUNDUP: 1576 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

BERLIN - Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Mittwochmorgen 1576 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Dienstag waren es 1278. Am Samstag war mit 2034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2000er-Marke überschritten worden.

EU-Haushalt: Parlamentarier pochen auf Rechtsstaats-Hebel

BRÜSSEL - Die großen Fraktionen im Europaparlament haben an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) appelliert, klare Regeln zur Koppelung von EU-Geldern an Rechtsstaatlichkeit durchzusetzen. Ohne eine Lösung der Streitfrage könne der nächste EU-Haushaltrahmen nicht beschlossen werden, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Brief von Christdemokraten, Sozialdemokraten, Liberalen und Grünen.

ROUNDUP 3: Republikaner loben Trump als Macher mit 'totaler Ehrlichkeit'

WASHINGTON - Zweieinhalb Monate vor der Wahl in den USA haben die Republikaner Präsident Donald Trump bei ihrem Parteitag als Kämpfer für alle Amerikaner und als selbstlosen Staatsmann präsentiert. "Mein Ehemann, unsere Familie und die Menschen in dieser Regierung kämpfen für Sie", sagte First Lady Melania Trump am Dienstagabend (Ortszeit) in ihrer Ansprache im Rosengarten des Weißen Hauses. Auch Präsidentensohn Eric Trump sagte: "Mein Vater wird für euch kämpfen." Sein Vater sei nicht angetreten, weil er den Job gebraucht hätte, "sondern weil er wusste, dass hart arbeitende Menschen in diesem großartigen Land zurückgelassen wurden".

IfW-Präsident Felbermayr sieht Verlängerung des Kurzarbeitergeldes kritisch

KIEL/BERLIN - Das Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW) sieht die von der beschlossene Bundesregierung Verlängerung des Kurzarbeitergeldes von 12 auf bis zu 24 Monate kritisch. Angesichts der Tiefe des Wirtschaftseinbruchs sei die Maßnahme zwar nachvollziehbar, sagte IfW-Präsident Prof. Gabriel Felbermayr am Mittwoch. Aber je länger Kurzarbeitergeld "verabreicht wird, desto eher drohen unliebsame Nebenwirkungen, weil zunehmend Betriebe mit Kurzarbeitergeld finanziert werden, die nicht mehr marktfähig sind".

Ökonom Fratzscher: Verlängerung des Kurzarbeitergeldes unausweichlich

BERLIN - Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes als "zielführend und unausweichlich" bezeichnet. Er rechne noch mit etwa zwei bis drei weiteren Jahren, bis die Wirtschaft wieder in Fahrt komme, teilte der Ökonom am Mittwoch mit. In der aktuellen Krise sei es wichtig, die Beschäftigung zu stabilisieren.

Dobrindt: Erwarten Aussetzung der Schuldenbremse auch für 2021

BERLIN - Die CSU geht davon aus, dass die Schuldenbremse im Haushalt wegen der Corona-Pandemie auch im kommenden Jahr ausgesetzt werden muss. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) habe am Dienstagabend im Koalitionsausschuss mitgeteilt, dass man im laufenden Jahr von Steuermindereinnahmen in Höhe von etwa 30 Milliarden Euro ausgehen müsse, sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt am Mittwoch in Berlin. Dieser Effekt werde sich in den kommenden Jahren fortsetzen. Aus diesem Grund sei davon auszugehen, dass die Schuldenbremse auch 2021 nochmals ausgesetzt werden müsse.

Ifo: Deutsche Exportindustrie zeigt sich optimistisch

MÜNCHEN - Die deutsche Industrie rechnet mit einem Zuwachs des Exportgeschäfts in den nächsten drei Monaten. Sie komme "aus einem tiefen Tal" - aber vor allem die Autoindustrie erwarte in den nächsten drei Monaten deutliche Zuwächse bei den Ausfuhren, sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe am Mittwoch in München.

Frankreich: Konsumklima stabil - Verbraucher aber vorsichtig

PARIS - Die Stimmung der französischen Verbraucher bleibt in der Corona-Krise angeschlagen. Wie das Statistikamt Insee am Mittwoch in Paris bekanntgab, betrug das Konsumklima im August wie im Vormonat 94 Punkte. Analysten hatten damit gerechnet. Das Verbrauchervertrauen liegt damit immer noch unter seinem Vorkrisenniveau von deutlich über 100 Punkten.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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