Erneute Übungen russischer Kampfbomber in Belarus
Moskau (Reuters) - Inmitten der Spannungen mit der EU erhält Belarus von Russland erneut ein klares Signal der Unterstützung.
Wie das Verteidigungsministerium in Minsk mitteilte, probten zwei russische TU-160-Kampfflieger, die auch mit Atomwaffen bestückt werden können, am Donnerstag Bombenangriffe in einer Übung in Belarus. Schon am Mittwoch hatte Russland strategische Bomber entsandt, um Belarus zu überfliegen und damit Rückendeckung für den Verbündeten zu demonstrieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Mittwoch den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgefordert, in dem Konflikt wegen der Migranten an der polnischen Grenze auf den belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko einzuwirken.
Die EU wirft Lukaschenko vor, als Vergeltung für Sanktionen gegen sein Land gezielt illegale Grenzübertritte von Migranten zu organisieren. Dazu lässt Lukaschenko laut EU Flüchtlinge etwa aus Syrien und dem Irak nach Minsk fliegen, um sie dann an die polnische und damit an die EU-Außengrenze zu bringen. Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki hat erklärt, der Drahtzieher des Vorhabens sitze in Moskau. Die russische Regierung wies das am Donnerstag erneut zurück. Der Kreml erklärte zudem, an der polnisch-belarussischen Grenze gebe es schwer bewaffnete Akteure auf beiden Seiten. Das sei ein Grund zur Sorge.
Die russische Fluggesellschaft Aeroflot wies am Donnerstag Vorwürfe zurück, sie sei daran beteiligt, dass viele Flüchtlinge nach Belarus gebracht würden. Entsprechende Meldungen seien falsch. Die Agentur Bloomberg hatte zuvor gemeldet, die EU erwäge in der Sache Sanktionen gegen Aeroflot.