EZB-Ratsmitglied Rehn gegen explizite Renditeziele

Reuters · Uhr

Frankfurt (Reuters) - Finnlands Notenbankchef Olli Rehn hat sich gegen Vorschläge ausgesprochen, die EZB solle bei den Staatsanleihen der Euro-Länder explizite Renditeziele anstreben.

"Ich glaube nicht, dass es eine wissenschaftliche Methode gibt, nach der man das jeweils angemessene Renditeniveau festsetzen könnte", sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) dem "Handelsblatt" laut einem Bericht vom Mittwoch. Eine solche Kontrolle der Zinskurve, bei der die Notenbank neben den kurzfristigen auch die längerfristige Zinsen steuert, verfolgt beispielsweise die Bank von Japan bereits seit Jahren.

Rehn befürchtet zudem, dass es in der Corona-Krise an den Börsen zu Kursübertreibungen kommt. "Zu den außergewöhnlichen Erscheinungen in dieser Krise gehört die Abkoppelung der Märkte, vor allem des Aktienmarkts, von der Realwirtschaft." Schuld daran seien aber nicht die Notenbanken. Er sieht wegen der aktuellen Krise die Gefahr einer Deflation wieder heraufziehen - einer gefährlichen Spirale aus fallenden Preisen, sinkenden Investitionen und Löhnen, gegen die geldpolitisch nur schwer anzukommen ist. Die Verbraucherpreise waren im Juni lediglich um 0,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum gestiegen.

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