EZB: Wann drehen die europäischen Währungshüter den Geldhahn zu? – Ende März 2022 dürfte Schluss sein!

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Zu diesem Thema haben sich in den vergangenen Wochen einige Mitglieder der EZB geäußert. Der Grundtenor dabei ist gleich, dass Datum in etwa auch. In diesem Jahr wird die Europäische Zentralbank ihr Anleihenkaufprogramm wohl nicht mehr drosseln oder einstellen. Voraussetzung dafür ist nämlich, dass der Notfall vorüber ist, für den das Krisenprogramm Pepp geschaffen wurde. Da sind sich alle Beteiligten einig. Heute betonte das noch einmal Österreichs Notenbank-Chef Robert Holzmann und vergangenen Woche waren die gleichen Worte von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann, der im EZB-Rat über die Geldpolitik mitentscheidet, im einem Handelsblatt -Interview zu lesen.

Spätestens Ende März ist Schluss

Das zu Beginn der Corona-Krise aufgelegte Programm hat einen Umfang von 1,850 Billionen Euro, die aber nicht voll auf ausgeschöpft werden müssen. Pepp soll laut EZB so lange laufen bis die kritische Phase der Corona-Krise abgeschlossen ist, aber bis mindestens bis Ende März 2022.

Wie sieht es Ende März 2022 aus?

Bundesbank-Präsident Weidmann rechnet mit einem Auslaufen des Programms: „Ich gehe derzeit davon aus, dass wir im nächsten Jahr keine ungewöhnliche Unterauslastung der Kapazitäten mehr haben werden – und zwar auch dann, wenn wir die geldpolitischen Notfallmaßnahmen zurückfahren.“

Ähnlich sieht es auch der österreichische Kollege von Jens Weidmann. Für Robert Holzmann ist die Notfalllage noch nicht beendet, aber auch er sieht keine Verlängerung des Pepp-Programms. „Wir wissen das noch nicht, aber im Augenblick schaut es so aus, dass das Ende im März ist,“ sagte er am Montag bei einer Diskussionsrunde des Bankhauses UBS.

Keine Erhöhung des App-Programms

Genau wie Holzmann sieht auch Weidmann keine Notwendigkeit das ältere App-Programms aufzustocken, um ein Auslaufen von Pepp abzufedern. „Die beiden Programme haben unterschiedliche Zwecke, und ich würde sie nicht derart verzahnen.“

Keine Anhaltspunkte für dauerhaft höhere Inflation

Der Bundesbank-Präsident sieht trotz der zuletzt stärker gestiegenen Preise keine dauerhaft hohe Inflation. „Aus unserer Sicht ist der starke Preisanstieg in Deutschland vorübergehend, und es deuten sich in der mittleren Frist keine zu hohen Raten an.“ Eine hartnäckig überhöhte Inflation würde laut Weidmann unter anderem überschießende Lohnabschlüsse voraussetzen. „Dafür haben wir derzeit keine Anhaltspunkte.“

Redaktion onvista / dpa-AFX

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