Gestürzte Regierungspartei NLD in Myanmar unterstützt Protestbewegung

Reuters · Uhr

(Reuters) - In Myanmar stellt sich die vom Militär gestürzte Regierungspartei NLD hinter die Protestbewegung.

Man werde denjenigen helfen, die im Zuge ihres zivilen Ungehorsams festgenommen oder entlassen wurden, erklärte die Nationale Liga für Demokratie (NLD) am Freitag auf ihrer Facebook-Seite. Die Partei der abgesetzten De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi verurteilte den Putsch des Militärs vom Montag als "inakzeptabel". Sie habe die Pflicht, diejenigen zu unterstützen, die für ihren Protest gegen die Machtübernahme durch das Militär bestraft würden.

Die Bewegung des zivilen Ungehorsams, die von medizinischem Personal in staatlichen Krankenhäusern begonnen wurde, weitet sich immer mehr aus. So schlossen sich Lehrer den Protesten an und ließen ihre Arbeit ruhen. Studenten versammelten sich auf dem Campus der Yangon Dagon Universität zu einer Kundgebung. "Wir wollen diesen Militärputsch nicht, der unserer gewählten Regierung rechtswidrig die Macht genommen hat", sagte ein Dozent. "Wir wollen, dass der Militärputsch scheitert."

Die Polizei hat mindestens 30 weitere Menschen festgenommen, die durch lautes Schlagen auf Töpfe und Deckel ihren Unmut kundtaten. Unter den Festgenommenen ist auch der 79-jährige Win Htein, ein wichtiger und langjähriger Berater Suu Kyis. Die Friedensnobelpreisträgerin selbst wurde seit ihrer Festnahme am Montagmorgen nicht mehr gesehen. Sie hatte zwischen 1989 und 2010 rund fünfzehn Jahre lang unter Hausarrest gestanden. Auch wenn ihr Ruf international Schaden genommen hat, weil sie zur Vertreibung der muslimischen Minderheit der Rohingya durch das Militär schwieg, ist die 75-Jährige in ihrer Heimat nach wie vor überaus beliebt. Im November hatte die NLD bei der Parlamentswahl einen Erdrutschsieg erzielt. Das Militär erkennt die Abstimmung jedoch nicht an. Nach seinem Putsch im Jahr 1962 hatte das Militär 49 Jahre lang im Land geherrscht. Die Abstimmung im November war erst die zweite freie und faire Wahl seit dem Ende der direkten Militärherrschaft im Jahr 2011.

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