Hedgefonds Petrus attackiert Aareal Bank - "Strategie liegt im Argen"

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Frankfurt (Reuters) - Der Hedgefonds Petrus Advisers verschärft im Streit mit dem Aareal-Bank-Management um die Ausrichtung des Instituts den Ton.

"Wir waren bisher sehr geduldig. Der Fortschritt, den wir bzw. der Kapitalmarkt sehen, ist inakzeptabel", schrieb Petrus-Geschäftsführer Klaus Umek an die Aareal-Vorstände in einem zweieinhalb Wochen alten Brief, der Reuters am Mittwoch vorlag. Die Strategie liege im Argen. "Eine Auflösung der Bank wäre aus Sicht des Kapitalmarktes die beste Strategie, um positiven Wert für Aktionäre zu schaffen." Management und Aufsichtsrat müssten nun dringend die Weichen für nachhaltige Wertschaffung stellen.

Die Aareal Bank wollte sich zu dem Brief von Petrus nicht äußern. Bei der Präsentation der Zahlen des dritten Quartals Mitte November - also nachdem die Bank das Schreiben erhalten hatte - kündigte der Vorstand eine Überprüfung der derzeitigen Strategie an.

Petrus hält laut einer Stimmrechtsmitteilung von August etwas mehr als sechs Prozent an dem Immobilienfinanzierer und hielt sich bisher anders als der ebenfalls beteiligte Investor Teleios zurück mit öffentlicher Kritik. Dieser hatte mehrfach Briefe an den Vorstand und den Aufsichtsrat geschickt und unter anderem den Komplettverkauf der IT-Tochter Aareon gefordert.

Petrus bewertete den im Sommer auf den Weg gebrachten Aareon-Teilverkauf an den Finanzinvestor Advent als positiv. Der Bankteil von Aareal ohne Aareon habe aber keine Strategie, die "nachhaltigen Erfolg als Nischen-Kreditinstitut im Bereich Gewerbeimmobilien aufzeigt". Die Kosten seien zu hoch. Die Rentabilität von 5,1 Prozent Ende 2019 sei zu niedrig. "Wir sind der festen Überzeugung, dass es mindestens eine geplante Zielrentabilität von acht bis zehn Prozent nach Steuern sowie eine gewisse Wachstumsstory benötigt, damit Aareal Bank investierbar wird."

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