K+S beantragt höhere Salzeinleitung in Werra
KASSEL (dpa-AFX) - Der Kasseler Kaliproduzent K+S will nicht an der ab 2021 vereinbarten Absenkung der Salz-Grenzwerte für Werra und Weser festhalten. "Wir würden erhebliche wirtschaftliche Probleme bekommen, wenn wir das so umsetzen müssten", sagte ein Unternehmenssprecher am Dienstag in Kassel. K+S hat daher eine Einleiterlaubnis beim Regierungspräsidium Kassel beantragt, die zwar eine schrittweise Reduzierung der Werte vorsieht, aber höhere Zielwerte, als die Bundesländer an Werra und Weser vereinbart hatten.
Die Produktionsmenge von K+S im hessisch-thüringischen Kalirevier hängt maßgeblich von der Möglichkeit ab, Salzabwässer zu entsorgen. Zudem soll eine andere umstrittene Entsorgungsmethode - das Versenken in höhere Bodenschichten - 2021 enden. K+S beantragt daher höhere Werte für die Werra, die in die Weser mündet: Ab 2022 soll beispielsweise der Zielwert im Fluss nahe der thüringischen Gemeinde Gerstungen bei 2100 Milligramm Chlorid pro Liter Wasser liegen statt bei 1580.
Eigentlich ruhen die Hoffnungen von Politik und Unternehmen auf einem anderen Entsorgungsweg: Abwässer werden in alten Gruben eingeleitet. Aber das gehe nicht so schnell und noch nicht in den erforderlichen Mengen, erklärte der K+S-Sprecher. Daher brauche das Unternehmen mehr Zeit. Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) hatte im vergangenen Jahr eine entsprechende Forderung von K+S-Chef Burkhard Lohr zurückgewiesen. An der Kaliproduktion im Werra-Gebiet hängen 5300 direkte Arbeitsplätze./geh/DP/fba