Kann Royal Dutch Shell mit einem Ölpreis von 85 US-Dollar je Barrel Brent wieder zu 0,47 US-Dollar Dividende zurückkehren?

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Royal Dutch Shell und die Dividende sind ein heikles Thema. Für mich gilt weiterhin, dass die Aktie des britisch-niederländischen Öl- und Erdgaskonzerns seit der Kürzung der Dividende bei der Investitionsthese signifikant eingebüßt hat. Ein gehöriger Teil der Qualität ist einfach weg.

Daran ändert sich auch nichts. Was sich jedoch verändert, ist für Royal Dutch Shell und auch andere Öl-Aktien der Gesamtmarkt. Mit Blick auf einen Brentpreis von zwischenzeitlich 85 US-Dollar je Fass hat sich das Marktumfeld komplett gedreht. Fossile Brennstoffe scheinen derzeit knapp. Auch weil die OPEC+ den Ölhahn im Moment nicht aufdreht.

Kann das dazu führen, dass der britisch-niederländische Öl- und Erdgaskonzern möglicherweise wieder zu seiner alten Dividende von 0,47 US-Dollar je Aktie und Quartal zurückkehrt? Eine interessante Frage, die wir nicht nur theoretisch, nein, sondern auch praktisch beurteilen sollten.

Royal Dutch Shell: Bei 85 US-Dollar 0,47 US-Dollar Dividende?

Grundsätzlich gibt es natürlich gewisse Einschränkungen. Zunächst auch mit Blick auf den Gesamtmarkt. Damit ein Ölpreis von 85 US-Dollar je Barrel das volle Potenzial entfalten kann, muss es natürlich nachhaltig sein. Insofern sollten wir an dieser Stelle voraussetzen, dass dieses Niveau oder die aktuelle Marktlage zumindest ansatzweise identisch bleibt.

Unter dieser Prämisse könnte Royal Dutch Shell jedenfalls theoretisch zu einer Dividende von 0,47 US-Dollar je Aktie zurückkehren. Das Geschäftsjahr 2019 mit einem Gewinn je Aktie in Höhe von 1,54 Pfund Sterling und das Jahr 2018 mit 2,11 Pfund Sterling haben gezeigt, dass ein ausreichendes Ergebnis möglich ist mit diesem Preisniveau. Wobei selbst in diesen Jahren die Ölpreise nicht so hoch gewesen sind wie jetzt. Schließlich ist ein Brentpreis von über 85 US-Dollar je Fass ein Mehrjahreshoch, das es seit 2014 nicht mehr gegeben hat.

Natürlich kann es Einmaleffekte oder negative Auswirkungen geben. Aber besonders wichtig: Auch Erdgas ist im Moment besonders teuer, bis jetzt das zweitwichtigste Standbein von Royal Dutch Shell. Mit einem satten, freien Cashflow und einem starken Ergebnis könnte daher eine Dividende von 0,47 US-Dollar je Aktie und Quartal grundsätzlich leistbar sein.

Dividendenpolitik & neue Projekte

Trotzdem gibt es eine Bremse: Das Management von Royal Dutch Shell möchte gemäß der Dividendenpolitik in Zukunft 20 bis 30 % des Kapitalzuflusses an die Investoren auszahlen. Wobei es zuletzt auch Aktienrückkäufe gegeben hat. Eine Zielvorgabe, die mir zeigt: In der Theorie ist eine Dividende von 0,47 US-Dollar je Aktie und Vierteljahr möglich. Aber in der Praxis alleine aufgrund dieser Richtlinie nicht.

Ebenfalls relevant: Royal Dutch Shell muss in eine nachhaltigere Konzernausrichtung investieren. Auch das dürfte in Zukunft Priorität besitzen. Zumal die Dividendenpolitik auch auf Investitionen ausgelegt ist. Die schlechte Nachricht ist daher: In der Praxis dürfte eine Dividende von 0,47 US-Dollar nicht möglich sein. Aber: Die theoretische Grundlage könnte zumindest eine gewisse Turnaround-Fantasie besitzen. Wenn man als Investor darauf setzen möchte.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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