KfW - Weniger Existenzgründungen durch Migranten in Corona-Zeit

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Die Corona-Krise beeinträchtigt die Gründungstätigkeit von Migranten in Deutschland einer Studie zufolge offenbar besonders stark.

Ihr Anteil an allen Existenzgründungen sank 2020 im Vergleich zum Vorjahr deutlich von 26 auf 21 Prozent, wie die die staatliche Förderbank KfW am Dienstag zu ihrer Untersuchung mitteilte. Damit lag er erstmals seit 2009 wieder unter dem Anteil von Migranten an der Erwerbsbevölkerung, der 24 Prozent beträgt. Als Migrant gilt, wer die deutsche Staatsbürgerschaft nicht oder nicht von Geburt an besitzt. Auf Personen mit Migrationshintergrund - hierzu zählen zusätzlich gebürtig deutsche Personen mit mindestens einem ohne deutsche Staatsangehörigkeit geborenem Elternteil - entfielen 26 Prozent der Existenzgründungen.

"Gründungen durch Migrantinnen und Migranten sind im Corona-Jahr überdurchschnittlich stark zurückgegangen", lautet das Fazit der KfW-Chefvolkswirtung Fritzi Köhler-Geib. "Im Gegensatz zum allgemeinen Gründungsgeschehen zeigt sich bei ihnen allerdings ein erhöhter Druck zur beruflichen Selbstständigkeit während der Pandemie." Notgründungen mangels alternativer Erwerbsmöglichkeiten hätten nach wie vor einen hohen Anteil. Positiv sei, dass dies dem Ehrgeiz der Gründer keinen Abbruch tue. "Wenn Migrantinnen und Migranten in die berufliche Selbstständigkeit starten, dann überdurchschnittlich häufig mit einer Wachstumsorientierung", so die Expertin.

Bei der Gründungstätigkeit in Deutschland insgesamt sind im vergangenen Jahr vor allem die sogenannten Notgründungen zurückgegangen, und zwar von 23 auf 16 Prozent. Dagegen gab es hier bei Migranten gegen den Trend einen Anstieg von 32 auf 35 Prozent. Insgesamt gab es der KfW zufolge im vergangenen Jahr 110.000 Existenzgründungen durch Mirganten.

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