Krypto-Crash 2021: War das erst der Anfang?

Inhaber von Digitalwährungen wie den Bitcoin oder Ether hatten es in den vergangenen Monaten nicht leicht. Schließlich mussten sie mehr oder weniger schwere Kursverluste erleiden. Beim Bitcoin beliefen sich diese beispielsweise in Euro gemessen auf -42 % über die letzten drei Monate (Stand: 5.7.21).
Über ein Jahr betrachtet sehen die Verluste jedoch überschaubar aus. Hier steht noch ein sattes Kursplus von 249 %. Der Zeitraum von fünf Jahren überzeugt mit einem Plus von 4.629 %. Technisch gesehen könnte es sich somit um eine gewisse Korrekturbewegung handeln. Oder geht es doch zurück zu den Anfängen?
Neue Bitcoin-Anleger sehen sich aktuell mit herben Verlusten konfrontiertWie dem auch sei, für Anleger, die erst vor einigen Monaten auf den fahrenden Bitcoin-Zug aufgesprungen sind, stehen nun herbe Verluste im Raum. Befürworter der Digitalwährung sehen den Rückgang als Einstiegschance, Kritiker hingegen halten einen Kurs von null für realistisch. Selten hat ein Finanzprodukt so polarisiert wie der Bitcoin.
Dabei ist er seit Langem nicht mehr die einzige Digitalwährung. Er ist lediglich die erste und beansprucht einen First-Mover-Advantage. Besonders in Netzwerkgeschäften sind das nicht kopierbare Wettbewerbsvorteile.
War der Krypto-Crash 2021 erst der Anfang vom Ende?Es stellt sich nun die Frage, ob der Krypto-Crash 2021 erst der Anfang war, oder ob es sich hier nur um eine Korrektur handelt. Diesbezüglich muss man sich mit den fundamentalen Vorzügen von Digitalwährungen auseinandersetzen. Hier ist eindeutig ersichtlich, dass den dezentralisierten Finanzprodukten die Zukunft gehören könnte. Zu groß sind einfach die Effizienzvorteile gegenüber klassischen Finanzdienstleistungen von Banken.
Einzig die Frage danach, welche Digitalwährung welches Potenzial erreichen kann, sollte im Kern der Überlegungen stehen. Hier kann man feststellen, dass jede Digitalwährung Vor- und Nachteile mit sich bringt. Sie beziehen sich nicht nur auf die Sicherheit, den Nutzen oder die Schnelligkeit von Transaktionsabwicklungen. Auch der Energieaufwand, mit dem die Netzwerke betrieben werden, ist immens.
Digitalwährungen bleiben HochrisikoprodukteDas Thema Digitalisierung bleibt damit hochkomplex und sollte nur etwas für erfahrene Anleger sein, die etwas von der Technologie verstehen. Mittlerweile bekommt man aber den Eindruck, dass die Zigtausende Digitalwährungen zu einer Art Gelddruckmaschine für Programmierer und den kleinen Mann geworden sind.
Sie haben festgestellt, dass sie ein eigenes Geldmonopol schaffen können, das unabhängig von Staaten und auch steueroptimiert funktioniert. Um es zum Laufen zu bringen und groß zu machen, benötigen sie nur genügend Menschen, die es nutzen und ihm Vertrauen schenken - das ist die große Kunst, wie in jedem Netzwerk.
Fools sollten nicht außer Acht lassen, das mit jeder Digitalwährung auch ein potenzieller Totalverlust im Raum stehen könnte, ähnlich wie es bei den über 1.600 toten Digitalwährungen der Fall ist.
Rein theoretisch trifft dies natürlich auch auf Aktien zu. Bei ihnen liegt jedoch mit dem Betriebsvermögen eine gewisse Substanz vor, die für die Erschaffung von meist real benötigten Produkten erforderlich ist.
Ein Netzwerk hingegen lebt nur davon, dass die Nutzer es benutzen. Im Falle des Bitcoin trifft dies vollumfänglich zu, keine Frage. Zu bedenken ist aber, dass die starken Kursrückgänge auch ein Resultat des spekulativen Kapitals sind. Viele Anleger kaufen die Währung nämlich nur, weil sie glauben, dass sie in der Zukunft mehr Geld für ihre Coins erhalten und im Idealfall sogar Millionär werden. Verliert die Geldmaschine Bitcoin ihre Strahlkraft, dann könnte damit auch ein potenzieller Werttreiber der Vergangenheit verloren sein.
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