Kryptowährungen unter Druck – Wichtige Handelsplattform stoppt Abhebungen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Eine der größten Krypto-Börsen Japan stoppt weitgehend den Handel. Zugleich wird die Kritik an Bitcoin & Co immer lauter. Auch George Soros meldet sich zu Wort.

Die Kurse zahlreicher Kryptowährungen sind am Freitag erneut unter Druck geraten. Eine der wichtigsten Handelsplattformen in Japan hatte zuvor einen Großteil der Transaktionen gestoppt. Die Krypto-Börse Coincheck gab bekannt, alle Abhebungen sowie den Handel mit allen Kryptowährungen außer Bitcoins gestoppt zu haben. Zudem würden keine Investitionen in die Kryptowährung NEM mehr angenommen, hieß es weiter.

NEM ist laut der Internetseite Coinmarketcap gemessen am Marktwert die zehntgrößte Kryptowährung der Welt. Ihr Kurs gab am Freitag um über 15 Prozent nach. Auch andere “digitale Münzen” wurden mit nach unten gerissen. Selbst der Bitcoin-Kurs, der am Donnerstag zwischenzeitlich auf rund 11.700 Dollar gestiegen war, fiel am Freitag auf unter 10.500 Dollar.

Kritik wird lauter

Kryptowährungen stehen seit einiger Zeit verstärkt in der Schusslinie von Finanzaufsehern und Politikern. Sie könnten von Kriminellen genutzt werden, sagte die britische Premierministerin Theresa May in Davos und erklärte, dies beobachten zu wollen. Auch US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte, “gesetzeswidrige Aktivitäten” bei Kryptowährungen müssten unterbunden werden.

Der milliardenschwere US-Investor George Soros äußerte sich ebenfalls kritisch über Bitcoins. “Das ist eine typische Blase”, sagte Soros am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. “Der Bitcoin ist keine Währung”, fuhr der 87-Jährige fort. “Es ist Spekulation.”

Für eine Währung fehle die Stabilität, erklärte der legendäre Finanzspekulant. “Eine Währung, die 25 Prozent am Tage schwankt, kann nicht genutzt werden, um etwa Löhne zu zahlen.” Es handele sich um ein “Missverständnis wie die Tulpenmanie”, griff er einen viel benutzten Vergleich auf: Im 17. Jahrhundert war eine Blumen-Liebhaberei reicher Niederländer in einen irrationalen Kaufrausch umgeschlagen – bis die Blase platzte und die Preise ins Bodenlose fielen.

Soros erwartet nach eigenen Worten aber keinen solchen Einbruch. Stattdessen rechnet er damit, dass der Bitcoin langsam an Wert verliert. Seine Begründung: Diktatoren nutzten den Bitcoin, um Gelder zu verschieben. Die zugrundeliegende Blockchain-Technologie sei aber innovativ und könne auch zum Guten benutzt werden.

onvista/dpa-AFX
Foto: dpa

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