Litauen schickt wegen Migranten Soldaten an Grenze zu Belarus
Daugavpils (Reuters) - Litauen schickt Militär an seine Grenze zu Belarus, um sich auf einen möglichen Zustrom an Migranten vorzubereiten.
Das teilte die litauische Innenministerin Agne Bilotaite am Montag auf einer Pressekonferenz mit. Ihren Worten zufolge wird das Kabinett darüber beraten, ob in dem Grenzgebiet der Ausnahmezustand ausgerufen wird. Wie viele Soldaten in die Region entsandt und wo genau diese postiert werden sollen, wollten die Behörden nicht angeben und führten Sicherheitsgründe dafür an.
Kürzlich hatte Litauen bereits mit dem Bau einer Mauer an der Grenze begonnen. Hintergrund ist die steigende Zahl von Migranten, die über Belarus in die Nachbarländer kommen wollen. Allein an der polnisch-belarussischen Grenze versuchen täglich Hunderte illegal nach Polen und damit in die EU zu gelangen. Ihr Ziel ist zumeist Deutschland. Die Europäische Kommission wirft der belarussischen Führung vor, die Grenzübertritte zu orchestrieren. Sie spricht von einer Form der hybriden Kriegsführung, um wegen der gegen Belarus verhängten Sanktionen Druck auf die EU auszuüben. Belarus hat dies bestritten.