Mal ehrlich: Warum Mühe machen bei einem ETF-Ansatz?

Ein ETF-Ansatz soll doch eigentlich einfach, zeitsparend und kostengünstig sein. Oder etwa nicht? Trotzdem lese ich beinahe täglich Beiträge, in denen es darum geht, wie viel Mühe sich so mancher passive Investor macht, wenn es um die Zusammensetzung des eigenen Depots geht.
Ein bisschen MSCI World hier, ein bisschen Emerging Markets da. BRIC-Staaten oder andere Dinge darf man natürlich auch nicht vergessen. Sowie die wichtigen Small Caps, die das Salz in der Suppe bei jedem ETF-Ansatz sein müssen.
Aber mal im Ernst: Warum so viel Mühe? Warum es nicht einfach konsequent einfach halten, die Zeit sparen. Oder, wenn einem der Sinn nach Individualität stellt, warum dann nicht einfach konsequent den nächsten Schritt gehen?
ETF-Ansatz: Warum nicht einfach marktbreit halten …?Mit einem ETF erhofft man sich als passiver Investor, eine in etwa marktübliche Rendite zu generieren. Mit Small Caps oder Emerging Markets, so mein Verständnis der Thematik, soll etwas mehr herausgekitzelt werden. Man setzt also auf einen anderen, womöglich dynamischeren, breiten Markt, um eine bessere marktübliche Rendite herauszuholen? Interessant.
Oder bedenklich. Gerade bei Small Caps oder Emerging Markets sollte man das höhere Risiko gewiss auch bedenken. Ob es von den kleineren Unternehmen im Allgemeinen ausgeht oder aber von unsicheren politischen Märkten. Natürlich kann auch das eine Überrendite ermöglichen. Aber auch die Option, dass man als Investor unterdurchschnittlich performt. Chance und Risiko sind bei einem solchen ETF-Ansatz gleichermaßen erhöht.
Wenn man daher einen ETF-Ansatz für sich und sein Depot wählt: Warum hält man es nicht einfach? Mit einem marktbreiten Querschnitt auf S&P 500 oder MSCI World. Oder, wenn man es denn so will: Einfach beide? Etablierte, große, breit diversifizierte und mit einer vertretbaren Allokation verbundene Märkte können langfristig orientiert solide Renditen einfahren. Es ist ein Kompromiss und, wie ich finde, ein ziemlich guter. Kompliziert kostet zumindest Zeit, wenn nicht sogar Rendite.
Darf es mehr sein? Einzelne AktienWenn man sein Portfolio individualisieren möchte, warum verlässt man dann nicht einfach den ETF-Ansatz und sucht nach einzelnen Aktien? Ja, zugegeben: Das kostet Zeit. Allerdings benötigt man diese auch, um ein stärker individualisiertes, passives Portfolio zu errichten. Zeit, die an anderer Stelle mit Blick auf die Rendite vielleicht besser aufgehoben sein könnte. Zumindest geht es bei einzelnen Aktien nicht mehr um einen breiteren Kompromiss, wodurch man Chancen und Risiken zu seinen Gunsten verschieben kann.
Ein ETF-Ansatz sollte daher für mich einfach und marktbreit bleiben. Sowie Zeit sparen. Es bleibt natürlich jedem selbst überlassen, wie man verfahren möchte. Für mich ist hier das ganze Individualisieren jedoch häufig verlorene Zeit. Beziehungsweise: Das Jagen nach mehr Rendite, das mit einzelnen Aktien einfach besser möglich wäre.
Der Artikel Mal ehrlich: Warum Mühe machen bei einem ETF-Ansatz? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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