Merkel: griechisch-türkischer Konflikt 'kann uns nicht kalt lassen'
BERLIN (dpa-AFX) - Im Streit um Erdgaserkundungen im östlichen Mittelmeer zwischen Griechenland und der Türkei hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) für Dialog geworben. Die EU-Staaten müssten die Argumente der Athener Regierung ernst nehmen und Griechenland dort unterstützen, wo die dortige Regierung recht habe, sagte sie am Freitag bei ihrer Sommer-Pressekonferenz in Berlin. "Dennoch habe ich mich immer wieder dafür eingesetzt, dass es zu keinen weiteren Eskalationen kommt." Gespräche über die Aufteilung der Wirtschaftszonen seien nötig.
Merkel sagte, sie habe "sehr intensiv" mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron über das Verhältnis zur Türkei gesprochen. Sie erinnerte daran, dass es bei der Türkei und Griechenland um einen Konflikt zwischen Nato-Partnern gehe. "Das kann uns ja nicht kalt lassen." Frankreich hatte am Mittwoch gemeinsam mit Griechenland und Zypern am Mittwoch im Westen Zyperns umfangreiche Militärmanöver in der Luft und zur See gestartet. Die Türkei führte ihrerseits gemeinsam mit den USA eine Marineübung im östlichen Mittelmeer durch.
Die Frage des Umgangs der EU mit dem Konflikt um Erdgasvorkommen im östlichen Mittelmeer war am Freitag neben einer Debatte zu Russland eines der beiden Topthemen bei dem Außenministertreffen. Der Streit hatte sich zuletzt wegen des Beginns einer neuen Erkundungsmission der Türkei zugespitzt. Die türkische Erdgassuche erfolgt in einem Gebiet, das Griechenland für sich beansprucht. Ankara argumentiert hingegen, dass das Gebiet zum türkischen Festlandsockel gehöre - auch wenn es nahe der griechischen Inseln Rhodos und Kastelorizo liegt. Deutschland versucht, in dem Streit zu vermitteln./ted/bk/sk/hoe/hrz/bw/mfi/rbo/rm/DP/eas