Merkel: Syrien-Konflikt ist 'eine große Tragödie'
BERLIN (dpa-AFX) - Kanzlerin Angela Merkel hat die Lage im Bürgerkriegsland Syrien als dramatisch beschrieben. "Es ist eine große Tragödie, bei der sich die Hoffnungen dessen, was man mal arabischen Frühling genannt hat, natürlich in ihr Gegenteil verkehrt haben", sagte die CDU-Politikerin am Freitag bei ihrer Sommer-Pressekonferenz in Berlin.
Seit 2011 sind in dem Land Hunderttausende Menschen ums Leben gekommen, Millionen wurden vertrieben und das Land ist weitgehend zerstört. Auf verschiedenen Seiten mischen die USA, Russland, die Türkei und der Iran mit.
Es handle sich um eine dramatische Situation, sagte Merkel. Die Hälfte der Bevölkerung Syriens sei entweder im Land auf der Flucht oder habe es verlassen. Dabei hätten die Menschen dort "mit Recht" gegen einen Diktator vorgehen wollen, der aber immer noch im Amt sei. All das zeige, was für ein Spannungsfeld es gebe zwischen den Werten, für die auch sie selbst kämpfe, und den Möglichkeiten - solange man nicht militärisch agiere.
"Russland hat sich nicht gescheut, sozusagen dem Hilferuf von Assad nachzukommen", sagte Merkel. Russland hilft Machthaber Baschar al-Assad auch militärisch. Die Unterstützung habe zu einer Verfestigung der Lage in Syrien geführt, sagte Merkel. Bis heute sei in dem Land kein "inklusiver Prozess" zustande gekommen, also keine umfassenden Gespräche der verschiedenen Lager. Solange sie im Amt sei, wolle sie sich dafür einsetzen, dass die innerhalb und außerhalb Syriens Vertriebenen im Land Gehör fänden./ted/bk/sk/hoe/hrz/bw/mfi/rbo/rm/DP/eas