Österreichs Notenbankchef für Verringerung der Anleihenkäufe
Frankfurt (Reuters) - Die EZB sollte aus Sicht von Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann eine Verringerung ihrer massiven Notfall-Anleihenkäufe prüfen.
"Wir sind nun in einer Situation, in der wir darüber nachdenken können, die pandemischen Spezial-Programme zu verringern", sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der Agentur Bloomberg. "Ich denke, das ist eine Einschätzung, die wir teilen", fügte er hinzu.
Auf der kommenden Zinssitzung am 8. und 9. September werde definitiv darüber diskutiert, die Anleihenkäufe im Rahmen des Pandemie-Programms PEPP ab dem vierten Quartal zu verringern, sagte Holzmann. Das Programm solle nicht dazu verwendet werden, die Inflation in der Euro-Zone anzuschieben. Im Rahmen von PEPP erwarben die Währungshüter im Juli Staatsanleihen, Firmenanleihen und weitere Wertpapiere im Volumen von 88 Milliarden Euro. Das PEPP-Programm ist eine ihrer wichtigsten Waffen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Virus-Krise. Die Käufe sind auf insgesamt 1,85 Billionen Euro angelegt. PEPP soll noch bis mindestens Ende März 2022 fortgesetzt werden.