ROUNDUP: Kabinett bringt weitere Corona-Hilfe für ÖPNV auf den Weg
BERLIN (dpa-AFX) - Busse und Bahnen in ganz Deutschland sollen wegen der Einnahmeausfälle in der Corona-Krise eine weitere Milliardenhilfe bekommen. Das Bundeskabinett brachte am Mittwoch einen Entwurf auf den Weg, der für dieses Jahr nochmals eine Milliarde Euro vorsieht. Verkehrsminister Andreas Scheuer sagte, der umweltfreundliche öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) könne damit leistungsfähig und zuverlässig am Laufen gehalten werden. Der Gesetzentwurf kann nun von den Koalitionsfraktionen in den Bundestag eingebracht werden.
Im vergangenen Jahr hatte der Bund bereits 2,5 Milliarden Euro zusätzlich für den Nahverkehr bereitgestellt - über die jährlichen Regionalisierungsmittel hinaus, die in diesem Jahr auf knapp 9,3 Milliarden Euro steigen. Damit können Länder und Verkehrsverbünde Verkehrsangebote bestellen. Die Länder haben zugesagt, in gleicher Höhe wie der Bund Finanzhilfen für den ÖPNV bereitzustellen.
Den Verkehrsbetrieben machen stark gesunkene Fahrgastzahlen zu schaffen, denn viele Arbeitnehmer arbeiten im Homeoffice. Manche Fahrgäste meiden gerade auch lieber Busse und Bahnen zu Stoßzeiten.
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen begrüßte die erneute Unterstützung. Dies sei wichtig, um den Nahverkehr für alle aufrechtzuerhalten, die auf dem Weg zur Arbeit oder Schule darauf angewiesen sind. Busse und Bahnen seien nahezu uneingeschränkt unterwegs, während es nur noch 40 bis 50 Prozent der üblichen Fahrgastnachfrage gebe. Der Verband hatte für dieses Jahr vor drohenden Verlusten für die Branche von 3,6 Milliarden Euro gewarnt. Der Deutsche Städtetag reagierte ebenfalls erleichtert. Neben Fahrgeldausfällen gebe es auch höhere Kosten zum Beispiel für Hygienemaßnahmen./sam/DP/fba