ROUNDUP/Türkei: Währung und Börse leiden unter Eskalation in Syrien
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die türkischen Finanzmärkte leiden immer stärker unter der militärischen Intervention der Türkei im Nachbarland Syrien. Am Freitag fiel die Landeswährung Lira gegenüber dem US-Dollar auf den tiefsten Stand seit September 2018, also seit fast eineinhalb Jahren. Für einen Dollar mussten in der Spitze 6,25 Lira gezahlt werden. Ein Euro kostete mit 6,89 Lira so viel wie letztmalig im August 2019.
Der Börsen-Leitindex Bist 30 rutschte am Vormittag um fast fünf Prozent ab und fiel auf den niedrigsten Stand seit Oktober vergangenen Jahres. Im frühen Handel hatte der Index sogar fast zehn Prozent eingebüßt. Schon am Vortag waren die Kurse unter Druck geraten. Vor allem die Notierungen türkischer Banken gerieten am Freitag unter Druck.
Auslöser der jüngsten Turbulenzen ist die militärische Eskalation zwischen der Türkei und Syrien. Bei einem Luftangriff waren am Donnerstag im syrischen Idlib mindestens 33 türkische Soldaten getötet und 36 weitere verletzt worden. Ankara macht die syrische Regierung verantwortlich und startete Vergeltungsangriffe.
Besonders brisant ist die Situation, weil Russland das syrische Regime seit langem politisch und militärisch unterstützt. Nach der Eskalation beantragte die Türkei am Freitag ein Sondertreffen des Nordatlantikrats der Nato, um die Situation zu beraten./bgf/bek