Russland verhängt im Fall Nawalny weitere Einreisesperren gegen EU-Vertreter

Reuters · Uhr

Moskau (Reuters) - Russland hat im Fall des vergifteten Oppositionspolitikers Alexej Nawalny gegen weitere EU-Vertreter Einreiseverbote verhängt.

Die Erweiterung der Liste sei eine Antwort auf die Sanktionen gegen das Land. Das russische Außenministerium habe zwar keine Personen genannt, meldete die Nachrichtenagentur Tass am Dienstag. Es habe aber hochrangige Diplomaten der Botschaften Deutschlands, Frankreichs und Schwedens einbestellt, um über den Schritt zu informieren. Die EU hatte im Oktober vor allem auf Druck der Regierungen in Berlin und Paris Sanktionen gegen Personen im Umfeld von Russlands Präsident Wladimir Putin verhängt.

Der Kreml-Kritiker Nawalny war am 20. August auf einem russischen Inlandsflug zusammengebrochen und nach einer Notlandung zunächst im sibirischen Omsk behandelt worden. Am 22. August wurde er zur Behandlung in der Berliner Charite nach Deutschland ausgeflogen. Nach Angaben der Bundesregierung wurde Nawalny mit einem Nervengift aus der Nowitschok-Gruppe vergiftet. Diese Diagnose wurde von der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) bestätigt.

Nawalny wirft Putin vor, Drahtzieher des Anschlags zu sein. Russland hat eine Beteiligung bestritten. Das Nervengas Nowitschok war zu Sowjetzeiten entwickelt worden. Mit der Substanz wurde auch der russische Ex-Doppelagent Sergej Skripal 2018 in Großbritannien vergiftet.

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