Russland wirft Nawalny-Vertrauten Verrat vor

Reuters · Uhr

Moskau (Reuters) - Die russische Regierung hat Vertraute des inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny wegen Beratungen mit führenden westlichen Staaten über mögliche Sanktionen scharf attackiert.

Das Außenministerium warf ihnen Verrat vor, wie die Nachrichtenagentur RIA am Dienstag meldete. Am Montag hatten Vertreter von EU-Staaten, der USA, Großbritanniens und Kanadas mit zwei Nawalny-Vertrauten in einer Videokonferenz über eine Reaktion auf das russische Vorgehen gegen den führenden Oppositionellen und die Proteste seiner Anhänger beraten. Dabei soll es auch um neue Sanktionen gegen Russland gegangenen sein. Hintergrund sei auch die Ausweisung von EU-Diplomaten durch Russland in der vergangenen Woche gewesen. Deutschland, Schweden und Polen reagierten am Montag ihrerseits mit der Ausweisung russischer Diplomaten.

Der Nawalny-Vertrauer Leonid Wolkow kündigte weitere Proteste für Sonntag an, diesmal in neuer Form, um die Polizei fernzuhalten. Die Nawalny-Anhänger sollen sich dazu vor ihren Wohnhäusern versammeln und ihre Handylichter anschalten, wie er erklärte. Nawalny war vor einer Woche zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden, weil er gegen Bewährungsauflagen aus einem früheren Urteil verstoßen haben soll. Er war im Januar nach seiner Rückkehr aus Deutschland festgenommen worden, wo er wegen eines in Russland erlittenen Giftanschlags behandelt worden war. Wegen der Inhaftierung des Gegenspielers von Präsident Wladimir Putin kam es in Russland zuletzt mehrfach zu Demonstrationen, gegen die Sicherheitskräfte hart vorgingen. Den ausgewiesenen westlichen Diplomaten wird vorgeworfen, sie hätten sich an illegalen Protestaktionen beteiligt.

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