Studie: Trotz Corona afrikanische und asiatische Agrarmärkte gefragt

dpa-AFX · Uhr

BERLIN/BONN (dpa-AFX) - Die Corona-Pandemie beeinträchtigt nach einer Studie das Engagement deutscher Agrar- und Lebensmittel-Unternehmen in Afrika und Südostasien bisher kaum. 90 Prozent der befragten Unternehmen wollen demnach trotz der schwelenden Krise ihre Marktpräsenz in den nächsten ein bis drei Jahren dort noch ausbauen oder zumindest aufrechterhalten. Nur sechs Prozent der Unternehmen, die bisher in diese Märkte investierten, zögen in Betracht, ihr Engagement zurückzufahren. Dies ergab eine Umfrage des Markt- und Politikforschungsinstituts dimap im Auftrag des deutschen UNIDO Büros für Investitionsförderung und Technologietransfer (ITPO Germany) unter rund 800 Unternehmen.

Die Märkte Afrikas und Südostasiens gelten in der Branche nach wie vor als starke Wachstumsmärkte mit erheblichem Potenzial. 39 Prozent der Unternehmen wollen ihren Vertrieb auf den Märkten Afrikas ausbauen, 30 Prozent im asiatischen Raum. Ihre Investitionen in die Produktion wollen dagegen 26 Prozent in den südostasiatischen Märkten tätigen und nur 18 Prozent in den afrikanischen. Das deutet laut ITPO darauf hin, dass die afrikanischen Märkte für Investitionen in die Produktion ein höheres Risiko darstellen.

ITPO-Direktor Rolf Steltemeier sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Der Erhalt offener Märkte ist entscheidend, um die globale Nahrungsmittelversorgung zu sichern und um soziale und wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten." Privatwirtschaftliches Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit trage auch dazu bei, die illegale Migration einzudämmen.

Das deutsche Büro für Investitionsförderung und Technologietransfer (ITPO Germany) der für die industrielle Entwicklung zuständigen UN-Organisation UNIDO wurde im Mai 2017 in Bonn eröffnet./rm/DP/zb

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