Telekom: US-Tochter glänzt mit Zahlen ++ Airbus: Auftragsboom geht weiter ++ VW: Batterieproduktion wird ausgeweitet
Das Coronavirus hat seine belastende Wirkung auf die US-Märkte verloren. Die Wall Street konterte den Rücksetzer, den die Epidemie ausgelöst hatte, am Donnerstag mit neuen Rekordwerten. Alle drei großen US-Indizes kletterten auf neue Höchststände. Damit dürfte das Thema zumindest in den USA vorerst abgehakt sein. In China bleibt das Coronavirus hingegen ein Belastungsfaktor.
Keine Daten
Der chinesische Zoll hat am Freitag keine Außenhandelszahlen für den Januar veröffentlicht. Eine offizielle Begründung gab es nicht. Doch arbeiten viele chinesische Behörden gegenwärtig nicht. Wegen des Ausbruchs der Lungenkrankheit in China wurden die Ferien zum chinesischen Neujahrsfest verlängert und dauern vorerst an.
Deutsche Exporte schwächeln
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Freitag stiegen die Warenausfuhren zwar auf einen Rekordwert von 1327,6 Milliarden Euro. Der Zuwachs fiel mit 0,8 Prozent allerdings wesentlich kleiner aus als in den Jahren 2018 und 2017. Damals hatte es noch ein Plus von 3 Prozent beziehungsweise 6,2 Prozent gegeben.
Zum Jahresende 2019 beschleunigten sich die Ausfuhren. Im Dezember gingen Waren im Wert von 98 Milliarden Euro ins Ausland, das waren 2,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Die Importe legten im Gesamtjahr um 1,4 Prozent auf 1104,1 Milliarden Euro zu. Im Monatsvergleich lagen die Exporte 0,1 Prozent höher, die Einfuhren sanken hingegen um 0,7 Prozent.
Insbesondere der Handelskonflikt zwischen den USA und China belastete 2019 die globale Konjunktur und bremste das Wirtschaftswachstum Chinas, worunter Deutschland als große Exportnation besonders zu leiden hatte.
Für das laufende Jahr erwartete der BGA zuletzt keine durchgreifende Besserung. Zwar gibt es inzwischen eine Teileinigung zwischen Washington und Peking. Auch die Gefahr eines chaotischen Brexits ist vorerst vom Tisch. Doch die Probleme sind damit noch nicht gelöst. Für neue Unsicherheit sorgt zudem die schnelle Ausbreitung des Coronavirus insbesondere in China, einem wichtigen Handelspartner Deutschlands.
Dax nimmt sich eine Auszeit
Nachdem der deutsche Leitindex seit Wochenanfang um gut 4,5 Prozent zugelegt hat, lässt es das Börsenbarometer kurz vor dem Wochenende etwas ruhiger angehen. Dar Dax startet mit 13.532,22 Punkten in den letzten Handelstag der Woche - ein Minus von 0,31 Prozent.
Telekom: US-Tochter weiter stark unterwegs
Die US-Tochter des Bonner Telekom-Konzerns hat zum Jahresende weiter starkes Kundenwachstum verbucht und deutlich besser verdient. Im vierten Quartal kletterte der Gewinn im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 751 Millionen Dollar (684 Millionen Euro), wie T-Mobile am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte.
Die Erlöse nahmen um vier Prozent auf 11,9 Milliarden Dollar zu. Damit wurden die Erwartungen übertroffen, die Aktie reagierte nachbörslich aber kaum. Nach Abzug von Kündigungen kamen in den drei Monaten bis Ende Dezember 1,0 Millionen neue Telefonverträge unter eigener Marke dazu.
Eine offene Großbaustelle bleibt jedoch: Die Fusion mit dem US-Rivalen Sprint hängt aufgrund kartellrechtlichen Widerstands weiter in der Schwebe. Zwar haben die Wettbewerbshüter des US-Justizministeriums und die Branchenaufsicht FCC grünes Licht gegeben, doch einige Bundesstaaten klagen gegen den Deal und das Urteil des Richters steht noch aus. Der Quartalsbericht lieferte nichts Neues zum Thema. Im Gesamtjahr 2019 steigerte T-Mobile den Gewinn um 20 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar. Der Umsatz wuchs um vier Prozent auf 45,0 Milliarden Dollar.
Airbus: Die Geschäfte laufen weiter prächtig
Der europäische Flugzeugbauer profitiert weiter von den Problemen des Konkurrenten Boeing. Airbus ist mit einem kräftigen Auftragsschub ins neue Jahr gestartet. Nach Abzug von 22 Stornierungen kamen im Januar Aufträge über 274 neue Verkehrsjets herein, wie das Unternehmen am Donnerstagabend in Toulouse mitteilte. Das entspricht mehr als einem Drittel der Netto-Bestellungen, die Airbus im Gesamtjahr 2019 eingesammelt hatte.
Die größten Aufträge kamen im Januar von der US-Fluglinie Spirit, die eine Order über 100 Mittelstreckenjets der A320neo-Familie festzurrte, und dem Flugzeugfinanzierer ALC, der 102 Maschinen der Typen A220 und A321neo orderte. Zur ALC-Bestellung gehörten auch 27 Exemplare der erst im vergangenen Jahr vorgestellten Langstreckenversion A321XLR.
Auch mit seinen Langstreckenjets vom Typ A350 konnte Airbus punkten. Die Fluggesellschaft Air France-KLM bestellte zehn Flugzeuge, ALC orderte eine Maschine. Allerdings gingen auch Stornierungen über zwei A350 ein. Der US-Konkurrent Boeing, dem das Flugverbot für sein A320neo-Konkurrenzmodell 737 Max weiterhin schwer zu schaffen macht, hat für Januar noch keine Auftragszahlen veröffentlicht. Im vergangenen Jahr hatte Boeing wegen der Max-Krise sogar mehr Stornierungen als Neuaufträge kassiert.
Kurz & knapp:
VW: Die Wolfsburger wollen die Kapazität ihrer geplanten Batteriezellfabrik in Salzgitter noch einmal um die Hälfte aufstocken. Statt für die zunächst vorgesehenen 16 soll das Werk für bis zu 24 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr ausgelegt werden, hieß es am Freitag aus dem Unternehmen. Dazu sei nach der ersten Stufe eine Erweiterung angedacht. Den Bauantrag werde man im März einreichen.
Die Wolfsburger wollen mit dem schwedischen Partner Northvolt eine Fertigung für Batteriezellen in insgesamt drei Linien aufbauen. Ziel der eigenen Fabrik ist auch, die hohe Abhängigkeit von Lieferanten aus Asien bei der Ausstattung von Elektroautos zu verringern. Anfang 2021 sollen die Arbeiten an dem Werk starten, Zieldatum für den Produktionsanlauf in Salzgitter ist der Jahresbeginn 2024.
Ceconomy: Der Elektronikhändler hat einen durchwachsenen Start in das neue Geschäftsjahr erwischt. Auf der einen Seit konnte der Mutterkonzern der Elektronikketten MediaMarkt und Saturn sein Ergebnis aus dem fortgeführten Geschäft deutlich steigern – hier wirkte sich das Sparprogramm positiv aus. Auf der anderen Seite gingen die Umsätze jedoch zurück- Die Erlöse sanken um 0,8 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe nahmen die Erlöse um 0,5 Prozent ab. Dabei musste Ceconomy in West- und Südeuropa einen deutlicheren Umsatzrückgang hinnehmen, unter anderem wegen eines schwachen Konsumklimas. In Deutschland verlor das Unternehmen leicht an Umsatz. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) legte um 7,6 Prozent auf 289 Millionen Euro zu. Netto verblieben 170 Millionen, ein Wachstum von knapp 60 Prozent. Der Ausblick wurde bekräftigt.
Adidas: Der Sportartikelhersteller erwartet Einbußen in seinem China-Geschäft wegen der Vorkehrungen im Kampf gegen das Coronavirus. „Wir setzen die geltenden lokalen Richtlinien der Behörden an unseren Standorten in China um. Dazu gehört auch die Schließung einer beträchtlichen Anzahl unserer eigenen Geschäfte im Land“, sagte eine Adidas-Sprecherin in Herzogenaurach. Der Dax-Konzern betreibt in China knapp 500 eigene Läden, dazu kommen mehr als 11.000 Geschäfte im Franchise-Verfahren. China ist für Adidas ein extrem wichtiger Markt. Nach eigenen Angaben machte das Unternehmen in China im Jahr 2018 einen Umsatz von rund 4,5 Milliarden Euro – etwa ein Fünftel des Gesamtumsatzes.
Uber: Der Fahrdienst-Vermittler hat zu Jahresende starkes Wachstum verzeichnet, ist aber noch tiefer in die roten Zahlen geraten. Unterm Strich ergab sich in den drei Monaten bis Ende Dezember ein Minus von 1,1 Milliarden Dollar (1,0 Mrd Euro), wie Uber am Donnerstag nach US-Börsenschluss in San Francisco mitteilte. Vor einem Jahr hatte der Verlust 887 Millionen Dollar betragen. Der Umsatz nahm indes um fast 40 Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar zu. Damit schlug sich Uber besser als von Analysten erwartet.
Ebay: Der Betreiber der New Yorker Börse will seinen Plan, den Online-Marktplatz zu kaufen, nicht weitertreiben. Das teilte die Intercontinental Exchange Inc (ICE) am Donnerstagabend mit. Ebay-Aktien fielen daraufhin nachbörslich um fast sieben, ICE-Aktien stiegen um knapp fünf Prozent. In der Nacht zu Mittwoch hatte die ICE die Gerüchte, der Börsenbetreiber habe Ebay angesprochen, bestätigt. Ebay habe aber kein Interesse gezeigt, hieß es. Analysten hatten ihrerseits die Logik eines solchen Deals angezweifelt. Der ICE-Aktie hatte das Interesse geschadet, die Ebay-Aktie hatte es getrieben.
Bastei Lübbe: Die börsennotierte Verlagsgruppe muss auf ihre Beteiligung Daedalic Entertainment Wertminderungen in Höhe von 12 - 14 Millionen Euro vornehmen, wovon 5 Millionen auf den Firmenwert bzw. Goodwill entfallen. Der Anteil von Bastei Lübbe an der Tochtergesellschaft beträgt 51 Prozent. Auf Grund der schwachen Geschäftsentwicklung im Segment Games reduziert der Konzern die Jahresprognose. Der Vorstand prüft daher Optionen zur Restrukturierung und Neuausrichtung des Geschäftsmodells im Segment Games, dem kleinsten Segment des Konzerns. Hintergrund dieser Maßnahmen ist die Geschäftsentwicklung im 3. Quartal des Geschäftsjahres 2019/2020 und hohe Investitionen in eine neue Eigenentwicklung der Daedalic Entertainment, die vom Markt nicht angenommen wurde. Damit erweist sich das bisherige Geschäftsmodell als nicht tragfähig.
Von Markus Weingran / dpa-AFX
Foto: M DOGAN / Shutterstock.com
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