Thyssenkrupp: Zahlen treffen nicht den Geschmack der Anleger – Aktie sackt ab

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Industrie- und Stahlkonzern Thyssenkrupp hat seine Erholung auch im dritten Quartal fortgesetzt. Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis verbesserten sich im Vergleich zum pandemiebedingt schwachen Vorjahr spürbar, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. So wurden im dritten Quartal (per Ende Juni) die Auftragseingänge mit 8,8 Milliarden Euro fast verdoppelt. Der Umsatz nahm um 51 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro zu.

Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) verbesserte sich signifikant auf 266 Millionen Euro. Im Vorjahr stand hier ein Fehlbetrag von 693 Millionen Euro zu Buche. Aber auch gegenüber dem Vorquartal konnte sich Thyssenkrupp hier steigern. Analysten hatten beim operativen Ergebnis mit etwas weniger gerechnet. Die operativen Zahlen beziehen sich auf das fortgeführte Geschäft, sprich ohne die im vergangenen Sommer verkaufte Aufzugsparte. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 125 Millionen Euro hängen, nach einem Verlust von 678 Millionen Euro im Vorjahr.

Dabei profitierten die Essener von einer fortgesetzten Erholung der Nachfrage sowie ihrem Sanierungsprogramm, das weiter Früchte trägt. Allerdings verhinderten hohe Rohstoffpreise in der Stahlsparte, die nur verzögert weitergereicht werden können, sowie Lieferengpässe im Automobilzuliefergeschäft ein besseres Ergebnis. Die Jahresprognose bestätigte Thyssenkrupp.

dpa-AFX

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Redaktion onvista:

Obwohl sich die Lage bei Thyssenkrupp kontinuierlich zu verbessern scheint, knickt die Aktie heute in der Spitze um mehr als 6 Prozent ein. Den Anlegern scheint die Erholung nicht schnell genug zu gehen. Nach einem starken Schlussspurt im vergangenen Jahr steht die Aktie seit Anfang März nicht mehr auf den Kaufzetteln der Anleger. Seit dem hat der Kurs um gut ein Drittel nachgegeben. Trotzdem deuten die Zahlen mehr Licht als Schatten an. Sollten die Essener die höheren Rohstoffpreise an die Kunden besser weitergeben können, die Lieferengpässe verkleinern können, dann dürfte sich das auch wieder im Kurs bemerkbar machen.

Aktuell sollten sich Anleger die Aktie wieder auf die Watchlist setzten und abwarten wie die Entwicklung um die Marke von 8 Euro weiter geht. Hier könnte die Aktie durchaus ihren Boden finden.

Foto: Tobias Arhelger / shutterstock.com

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