Wall Street: Dow Jones gibt schwachen Wirtschaftsdaten nach – Coca Cola muss wegen schlechter Zahlen bluten

onvista · Uhr

Die Wall Street ist am Donnerstag mit leicht getrübter Stimmung in den Handel gegangen. Schwache US-Wirtschaftsdaten und trübe Aussichten des Softdrink-Giganten Coca-Cola haben ihren Tribut gefordert. Der Dow Jones Industrial büßte im frühen Handel 0,69 Prozent auf 25.363,75 Punkte ein. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,54 Prozent auf 2736,91 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,31 Prozent auf 6990,47 Punkte abwärts.

US-Wirtschaftsdaten liegen hinter Erwartungen zurück

Die Umsätze im US-Einzelhandel waren im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Prozent gesunken und damit so stark wie zuletzt vor neun Jahren. Volkswirte hatten hingegen mit einem leichten Zuwachs gerechnet.

Zudem stiegen die wöchentlich veröffentlichten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend, auch wenn die Lage auf dem US-Arbeitsmarkt immer noch sehr robust bleibt. Allerdings trübten die Daten die Erwartung an das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal, hieß es von der Helaba. Zugleich aber würden auch die Aussichten auf Leitzinsanhebungen gedämpft, was für Aktien in der Regel positiv ist, da steigende Zinsen die Attraktivität alternativer Anlageformen wie etwa Anleihen erhöhen.

Xi Jinping wird am Freitag zu den Verhandlungen im Handelsstreit stoßen

Die wieder aufgenommenen Gespräche im Handelsstreit zwischen den USA und China kurz vor dem am 1. März auslaufenden Ultimatum bewegten indes kaum. Zwei Tage lang wollen Chinas Vize-Premierminister Liu He, der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und der US-Finanzminister Steven Mnuchin nun in Peking über ihre Differenzen im Zollkonflikt sprechen.

Interessant wird es indes am Freitag. Chinas Präsident Xi Jinping wird dann zu den chinesisch-amerikanischen Handelsgesprächen stoßen, wie der Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, Larry Kudlow, am Donnerstag dem Sender Fox News mitteilte. An den Gesprächen haben sich bislang die ranghöchsten Repräsentanten beider Staaten – die Präsidenten – nicht beteiligt.

Kudlow zog zudem eine optimistische Bilanz der bisherigen Verhandlungen: „Die Stimmung in Peking ist gut.“ Nach seinen Worten ist derzeit nicht geplant, den Stichtag für die Erhöhung der Zölle auf chinesische Importe am 1. März zu verschieben, um mehr Zeit für die Gespräche zu gewinnen: „Bislang ist eine derartige Entscheidung nicht getroffen worden. „Trump hatte bereits am Mittwoch erklärt, die Gespräche liefen gut. Er hat mit einer Erhöhung der Zölle gedroht, sollte es bis Anfang März keine Einigung geben. Zuletzt zeigte er sich aber offen für eine Fristverlängerung. Trump stört sich am hohen US-Defizit im Warenaustausch mit China und wirft der Volksrepublik unfaire Handelspraktiken sowie den Diebstahl geistigen Eigentums vor. China bestreitet dies.

Coca Cola wird von Aktionären wegen gesenkter Prognose abgestraft

Unter den Einzelwerten im Dow zogen vor allem die Anteile von Coca Cola nach enttäuschenden Zahlen zum Schlussquartal 2018 sowie einem schwachen Ausblick auf 2019 Aufmerksamkeit auf sich. Sie sackten zuletzt um 7 Prozent ab, zeitweise waren es sogar fast 8 Prozent. Das war der heftigste Tagesverlust seit mehr als zehn Jahren. Moniert wurde vor allem, dass das Management für 2019 von einem schwächeren Umsatzwachstum ausgeht und beim Ziel für das bereinigte Ergebnis je Aktie deutlich unter den Prognosen der Analysten blieb.

Coca Cola 5-Tageschart (NYSE)

Cisco zeigt sich widerstandsfähig

Cisco legten zugleich an der Spitze des US-Leitindex um 3,6 Prozent zu. Der Internet-Ausrüster rechnet im laufenden Quartal mit einem Umsatzanstieg um 4 bis 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Angesichts zunehmender konjunktureller Sorgen schlage sich Cisco erstaunlich gut, kommentierte etwa JPMorgan-Analyst Samik Chatterjee die Aussagen.

Cisco 5-Tageschart (Nasdaq)

AIG-Aktie fällt nach vorgelegten Zahlen tief

Im S&P 500 gingen die Papiere der AIG nach vorgelegten Zahlen auf Talfahrt und büßten 8,4 Prozent ein. Naturkatastrophen hatten das abgelaufene Quartal belastet und dem Versicherer einen Verlust eingebrockt.

AIG 5-Tageschart (NYSE)

Kosmetikbranche legt schlechte Bilanzen vor

Die Aktien des Kosmetikherstellers Avon Products und des Aromen- und Duftstoffe-Produzenten IFF büßten nach der Vorlage ihrer Quartalsberichte ebenfalls deutlich zwischen 6 und 8 Prozent ein.

(Onvista/dpa-AFX/Reuters)

DAS WICHTIGSTE DER BÖRSENWOCHE – IMMER FREITAGS PER E-MAIL

Zum Wochenende die Top Nachrichten und Analysen der Börsenwoche!

Hier anmelden >>

Titelfoto: TheaDesign / Shutterstock.com

Neueste exklusive Artikel