Walmart: Online-Verkäufe boomen, doch die Corona-Krise reißt insgesamt trotzdem tiefe Löcher in die Bilanzen
Der US-Einzelhandelsgigant Walmart kann sich in der Krise immerhin über ein boomendes Online-Verkaufsgeschäft freuen, doch hohe Kosten und Ausgaben drücken dennoch schmerzhaft auf die Bilanz.
In den drei Monaten bis Ende Dezember fiel unterm Strich ein Verlust von 2,1 Milliarden US-Dollar (1,7 Mrd Euro) an, wie Walmart am Donnerstag mitteilte. Vor einem Jahr hatte der Konzern noch 4,1 Milliarden Dollar verdient. Die Erlöse wuchsen – angetrieben von einem 69-prozentigen Absatzplus im Online-Geschäft – um gut sieben Prozent auf 152,1 Milliarden Dollar.
Corona-Krise drückt auf die Bücher
Die Bilanz litt unter Belastungen von mehr als einer Milliarde Dollar aufgrund der Corona-Pandemie. Zudem investierte Walmart in großem Stil in den Konzernumbau und gab viel Geld für Gehaltserhöhungen aus. „Unser Geschäft ist stark und wir machen es durch gezielte Investitionen noch stärker, um das Wachstum zu beschleunigen“, verkündete Konzernchef Doug McMillon. Für 2021 gab Walmart einen verhaltenen Geschäftsausblick ab, was neben dem Quartalsverlust nicht gut bei Anlegern ankam. Die Aktie geriet vorbörslich stark ins Minus.
Im ganzen abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte Walmart den Umsatz um 6,7 Prozent auf 559,2 Milliarden Dollar. Der Gewinn ging – auch wegen hoher Kosten durch die Pandemie – um 9,2 Prozent auf 13,5 Milliarden Dollar zurück. Zum Vergleich: Walmarts Rivale Amazon verdiente im Geschäftsjahr 2020 rund 21,3 Milliarden Dollar, was einem Anstieg um 84 Prozent und einer neuen Bestmarke entsprach. Beim Umsatz holt der weltgrößte Onlinehändler immer weiter auf – im vergangenen Jahr legten Amazons Erlöse um 38 Prozent auf 386,1 Milliarden Dollar zu.
onvista/dpa-AFX
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