Weidmann - Noch unklar ob EZB-Stützungsmaßnahmen ausreichen

Reuters · Uhr

Frankfurt (Reuters) - Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hält es derzeit noch nicht für absehbar, ob die massiven Stützungsschritte der EZB im Kampf gegen die Folgen der Virus-Krise genügen werden.

"Es ist noch nicht möglich mit Sicherheit zu sagen, ob die bislang unternommenen Maßnahmen ausreichen werden", sagte Weidmann der Nachrichtenagentur Bloomberg, in einem am Freitag veröffentlichten Interview. Zuallererst müsse Covid 19 unter Kontrolle gebracht werden. "Eine expansive Geld- und Fiskalpolitik wird in jedem Fall für einige Zeit notwendig bleiben."

Aus Sicht des Bundesbank-Präsidenten ist für die Konjunktur entscheidend, wie sich die Pandemie weiter entwickelt. Auch die Dauer der Einschränkungen des wirtschaftlichen Lebens sei ein zentraler Faktor. Dazu komme, ob mit den beschlossenen Maßnahmen die Liquiditäts- und möglichen Solvenz-Probleme, mit denen Unternehmen und Haushalte konfrontiert seien, angegangen würden. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte am Donnerstag bekräftigt, dass die Euro-Notenbank entschlossen sei, innerhalb ihres Mandats alles zu unternehmen, um die Euro-Zone über die Krise hinweg zu helfen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte im März umfangreiche Notfall-Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft beschlossen. Neben neuen Geldspritzen für Banken sind bis Ende 2020 zusätzliche neue Käufe von Staatsanleihen und anderen Titeln im Volumen von 750 Milliarden Euro geplant. Damit summieren sich die für dieses Jahr anvisierten EZB-Wertpapierkäufe auf rund 1,1 Billionen Euro.

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