WHO - Impfstoffe sollten zunächst an ärmere Länder statt Kinder gehen

Reuters · Uhr

Genf (Reuters) - Bei den Corona-Impfungen sollte nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO Erwachsenen und Impfstoffspenden an ärmere Länder Vorrang vor Impfungen von Kindern gegeben werden.

"Da Kinder und Jugendliche im Vergleich zu Erwachsenen in der Regel mildere Krankheitsverläufe aufweisen, ist es weniger dringlich, sie zu impfen als ältere Menschen, Menschen mit chronischen Erkrankungen und Beschäftigte im Gesundheitswesen, es sei denn, sie gehören zu einer Gruppe mit einem höheren Risiko für schwere Covid-19-Erkrankungen", erklärte die WHO am Mittwoch. Da in vielen Teilen der Welt extremer Impfstoffmangel herrsche, sollten Länder mit einer hohen Impfrate bei Risikogruppen zunächst Impfstoffe teilen, bevor sie Kinder und Jugendliche impfen.

Zu den Risikofaktoren für schwere Covid-Verläufe bei Kindern gehören nach Angaben der WHO etwa Fettleibigkeit und Vorerkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Asthma und Herzerkrankungen. Bei Kindern könne auch "Long-Covid" auftreten, das werde aber noch untersucht. Die Aufrechterhaltung des Schulbetriebs für alle Kinder sollte während der Pandemie eine wichtige Priorität sein, auch wenn Maßnahmen zur Eindämmung der Übertragung in den Schulen erforderlich sein könnten, hieß es von der WHO. In zahlreichen Ländern waren zuletzt Corona-Impfstoffe für den Einsatz bei Kindern freigegeben worden, etwa in den USA, Kanada und Israel. In der Europäischen Union wird dies noch in dieser Woche erwartet.

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