Wiener Biotechfirma Themis verspricht weltweiten Zugang zu Corona-Impfstoff
Wien (Reuters) - Der vom US-Pharmariesen Merck & Co übernommene österreichische Impfstoffhersteller Themis Bioscience will das von ihm entwickelte potentielle Covid-19-Medikament weltweit zur Verfügung stellen.
Niemand werde einen bevorzugten Zugang zu dem möglichen Coronavirus-Impfstoff erhalten, sagte Themis-Chef und Gründer Erich Tauber der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. "Merck hat bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass es Impfstoffe jedem zur Verfügung stellt, der sie benötigt", ergänzte er. Dies sei einer der Gründe, warum sich die Österreicher für eine Zusammenarbeit mit dem US-Konzern entschieden hätten. Die Übernahme soll die Entwicklung des Covid-19-Impfstoffes beschleunigen. Das Präparat befinde sich in der präklinischen Entwicklung, die klinischen Studien sollen noch in diesem Jahr beginnen.
Der Impfstoff von Themis, der in Zusammenarbeit mit dem Institut Pasteur in Paris entwickelt wurde, basiert auf einem modifizierten Masernvirus, das Teile des neuartigen Corona-Virus in den Körper abgibt. Das Projekt wurde durch die internationale Impfinitiative CEPI finanziell unterstützt. Merck geht davon aus, dass der Impfstoff "innerhalb von wenigen Wochen" an Freiwilligen klinisch getestet werden kann.
"Die ersten klinischen Studien finden in Frankreich und Belgien statt", sagte Tauber. "Wir werden das sehr bald auf weitere Länder erweitern." Wann der Impfstoff generell zur Verfügung stehen könnte, lies der Themis-Chef unbeantwortet. "Wir werden alle Schritte tun, um es möglichst schnell zur Zulassung zu bringen".