Wirecard: Nächster Milliarden-Markt wird in Angriff genommen ++ Rheinmetall: Autosparte bremst nur ein wenig ++ Morphosys: Beschleunigte Prüfung für Medikamenten-Kandidat

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Start in die neue Börsenwoche gestaltet sich deutlich freundlicher als vergangenen Montag. Diesmal sind die Daten nicht tiefrot, sondern die Talfahrt im deutschen Leitindex scheint zumindest für heute gestoppt. Allerdings sollte die heutige Gegenbewegung auch nicht zu hoch gehangen werden. Die Nachrichtenlage zum Coronavirus deutet noch keine Entspannung an:

# Coronavirus Update: Welt jetzt über 3.000 Todesopfer - Deutschland verzeichnet mehr als 100 Infizierte

# Coronavirus Update: Über 500 neue Infektionen in Italien, WHO-Chef ruft zur Besonnenheit auf: „Panik und Angst sind das schlimmste“ und trotzdem wird die Zeit knapp!

# Coronavirus Update: Etwa 60 Länder haben mittlerweile Covid-19 Ansteckungen gemeldet - Südkorea meldet sprunghaften Anstieg, Italien zählt über 1.000 Fälle und Frankreich liegt bei über 100 Infizierten

Dax stoppt Talfahrt

Der deutsche Leitindex erholt sich heute ein kleines Stück von seinen kräftigen Verlusten der vergangenen Woche. Mit 12.063,13 Punkten liegt er zu Handelsbeginn 1,45 Prozent im Plus. Anleger sollten den Start in die neue Woche aber mit Vorsicht genießen. Entscheidender dürfte der Tagesverlauf sein. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Dax zu einer Gegenbewegung angesetzt, war dann aber relativ schnell und deutlich wieder ins Minus gewechselt. Daher dürfte heute vor allen Dingen entscheidend sein mit welchem Vorzeichen der Dax über die Ziellinie geht.

Lage bei Autobauern bleibt angespannt

Die deutsche Autobranche bleibt laut Berechnungen des Ifo-Instituts für die kommenden Monate pessimistisch. Die Erwartungen an die Geschäfte in den kommenden Monaten verbesserten sich im Februar zwar, blieben aber deutlich im negativen Bereich, wie das Münchener Ifo-Institut am Sonntag mitteilte. Demnach stieg der Erwartungswert auf minus 18,9 Punkte, nach minus 26,3 Punkten im Januar. Die Einschätzung der gegenwärtigen Lage sei auf plus 7,5 Punkte gesunken, nach plus 13,2 Punkten im Januar.

Besonders hart werden es für die Mitarbeiter, hieß es weiter. Denn: Der Index der Personalplanungen sackte von minus 31,9 im Januar auf minus 41,8 Punkte im Februar ab.

Rheinmetall: Rüstungssparte gleicht Autogeschäft mehr als aus

Gute Geschäfte in der Rüstungssparte haben den Rheinmetall-Konzern 2019 die Schwäche im Autogeschäft verschmerzen lassen. Konzernweit stieg der Umsatz auf Basis vorläufiger Zahlen um knapp zwei Prozent auf rund 6,3 Milliarden Euro, wie das im MDax gelistete Unternehmen am Montag in Düsseldorf mitteilte. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn stieg um rund drei Prozent auf einen neuen Höchstwert von 505 Millionen Euro. Nachdem das Management im November seine Jahresprognose gekappt hatte, übertraf Rheinmetall nun die Erwartungen von Analysten.

Nach Steuern und vor Minderheitsanteilen Dritter blieb der Überschuss mit 354 Millionen Euro stabil auf Vorjahreshöhe. Für die Anteilseigner blieb mit 7,77 Euro je Aktie gut neun Prozent mehr übrig als im Vorjahr. Eine Prognose für das laufende Jahr will der Vorstand um Rheinmetall-Chef Armin Papperger erst bei der Vorstellung des Geschäftsberichts am 18. März abgeben.

Morphosys: Medikamenten-Kandidat kommt gut voran

Der Wirkstoffforscher und Antikörperspezialist kommt bei seinem Antrag auf Zulassung seines Mittels Tafasitamab zur Behandlung einer bestimmten Form des Lymphdrüsenkrebses in den USA voran. Die US-Arzneimittelbehörde FDA habe Morphosys Antrag akzeptiert und werde Tafasitamab in Kombination mit dem Wirkstoff Lenalidomid vorrangig prüfen, teilte der MDax-Konzern am Montag in Planegg bei München mit. Die FDA will den Angaben zufolge bis zum 30. August 2020 über die Zulassung des Antikörpers Tafasitamab zur Therapie von therapieresistentem oder wiederkehrendem diffusen großen B-Zell-Lymphom (R/R DLBCL) entscheiden.

Tafasitamab wird mit dem Partner Xencor entwickelt. Gemäß der Bedingungen der Kooperations- und Lizenzvereinbarung bekomme Xencor nun eine Meilensteinzahlung, teilte Morphosys weiter mit. Die Höhe wurde nicht genannt.

Kurz & knapp:

Wirecard: Der Dax-Konzern kooperiert mit Xolo (vormals LeapIN), der Online-Plattform für die Gründung und Führung von Kleinstunternehmen weltweit. Unternehmer profitieren so von komplett digitalen, nahtlosen Banking-Services, die von Wirecard bereitgestellt werden  und die derzeitige Xolo-Plattform erweitern und optimieren. Beide Anbieter arbeiten innerhalb der so genannten „Gig-Economy“ zusammen. Diese basiert auf  digitalen Plattformen, über die unabhängige Freiberufler sich mit Einzelpersonen oder Unternehmen für kurzfristige Dienstleistungen oder die gemeinsame Nutzung von Ressourcen vernetzen können. Der Markt wurde 2018 auf ein Volumen von 204 Milliarden US-Dollar geschätzt – mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 17 Prozent.

Isra Vision: Trotz einer guten Auftragsdynamik spürt der Spezialmaschinenbauer erste Auswirkungen des neuartigen Coronavirus. Es gebe erste Verzögerungen bei Projekten mit Kunden in China, teilte der SDax-Konzern am Montag in Darmstadt mit. Aufgrund der aktuellen Lage sei eine Jahresprognose daher nur begrenzt möglich. Die erwartete Erholung in diesem Jahr bleibe nun erst einmal offen. Der Umsatz ging im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr leicht um 3 Prozent auf 33,1 Millionen Euro zurück. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) sank ebenfalls innerhalb eines Jahres von 6,9 auf 6,6 Millionen Euro. Dennoch sieht die Konzernführung darin nach einem starken Vorjahresquartal eine leichte Erholung. Für das abgelaufene Geschäftsjahr schlägt das Management eine Erhöhung der Dividende auf 0,18 Euro vor. Im Vorjahr waren es noch 0,15 Euro.

Nokia: Der Netzwerk-Ausrüster wechselt mitten im Kampf um entscheidende Aufträge zum 5G-Ausbau den Chef aus. Zum 1. September soll Pekka Lundmark den Spitzenjob von Rajeev Suri übernehmen, wie das finnische Unternehmen am Montag mitteilte. Lundmark ist aktuell Chef der Energiefirma Fortum, ist aber ein Nokia-Rückkehrer: Er war einst unter anderem für die Strategie in der Netzwerk-Sparte verantwortlich.

Von Markus Weingran

Foto: 360b / shutterstock.com

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