Vermeide diese 3 Dinge bei einem Börsencrash

Bernd Schmid · Uhr

An den Börsen scheint es wieder nach unten zu gehen. Das heißt, es gibt einen Preisnachlass auf Aktien. Das sind gute Nachrichten für langfristige Anleger. Trotzdem fällt es den meisten schwer, sich frei von negativen Emotionen zu machen und davon zu profitieren.

Versuche diese drei Dinge zu vermeiden ‒ und du wirst auf lange Sicht viel bessere Renditen erzielen als die meisten.

  1. Zu glauben, deine Aktien seien auf einmal viel weniger wert

Seit dem 26. November 1990 gab es mehr als 100 Tage, an denen der DAX um mindestens 3 % niedriger schloss, als er öffnete. Auf Monatsbasis gesehen erleben wir es historisch in jedem zweiten Jahr, dass unsere Aktien am Ende des Zeitraums über 10 % billiger sind als zu Monatsbeginn (das ist in den letzten 25 Jahren mehr als ein Dutzend Mal passiert).

Genauso geht es auch in die andere Richtung. An über vier Tagen jedes Jahr stieg der DAX um 3 % oder mehr und fast jedes zweite Jahr gibt es einen Monat, an dem man einen Sprung um 10 % oder mehr nach oben erlebt.

Hört sich nach viel Rauf und Runter an. Auf Basis dieser Zahlen ging es sogar öfter runter als rauf. Trotzdem verdoppelt sich der DAX historisch gesehen im Durchschnitt rund alle 10 Jahre.

Aktien steigen im Durchschnitt also stark in ihrem Wert.  Obwohl sie in kurzen Zeiträumen immer wieder an „Wert verlieren“. Zumindest, wenn man dem Markt glaubt. In Wahrheit ist das in den meisten Fällen nicht so. Eine Aktie kann in kurzen Zeiträumen aus allerlei Gründen im Kurs fallen. Sehr oft ändert sich über denselben Zeitraum aber gar nichts am Wert des dahinterstehenden Unternehmens, dessen Anteile man erwirbt.

Also, bevor man dem Markt vertraut und glaubt, dass die eigenen Aktien tatsächlich weniger wert seien, sollte man einen Schritt zurückgehen, durchatmen und prüfen, ob das wirklich stimmt.

  1. Sich von anderen Marktteilnehmern anstecken lassen

Wenn man die besten Unternehmen besitzt, hat der Markt sehr oft unrecht. Dann lohnt es sich, die Aktien zu behalten und von ihrer langfristigen Wertentwicklung zu profitieren.

Viele Marktteilnehmer tun das nicht. Sie verkaufen ihre Aktien aus Angst, noch weitere Verluste zu erleiden. Insbesondere dann, wenn die plötzlichen Verluste sehr groß sind oder wenn es eine Zeit lang nach unten geht.

So etwas löst nur eine Spirale aus. Immer mehr Marktteilnehmer ignorieren den Punkt Nummer 1 oben und schwimmen mit dem Strom – man möchte ja nicht als Einziger wie ein Idiot aussehen, wenn alles den Bach runtergeht. Nur bleibt man dann leider auch im Regen stehen, wenn sich das Blatt wieder wendet.

Wer Aktien von Qualitätsunternehmen in seinem Portfolio liegen hat, der sollte sich von der Angst der anderen Marktteilnehmer nicht anstecken lassen.

Was dabei helfen kann, ist, den Aktienmarkt auszublenden und eben nicht jeden Tag in das eigene Portfolio zu schauen. Es gibt zahlreiche Anekdoten und Studien, die zeigen, dass selbst professionelle Anleger mit ihren Verkaufsentscheidungen im Durchschnitt falschliegen! Wenn man erst gar nicht regelmäßig die Preis-(nicht Wert-!)Schwankungen in seinem Portfolio beobachtet, kann man die größten Anlagefehler vermeiden.

  1. Den Aktienmarkt komplett ignorieren

Dieser Punkt gilt, wenn man Nummer 1 und 2 bereits gemeistert hat. Falls das noch nicht der Fall ist, dann lohnt es sich, sich erst einmal über den nächsten Urlaub Gedanken zu machen oder über etwas anderes, das der eigenen Seele guttut.

Dann muss man allerdings damit rechnen, dass einem eines entgehen kann: echte Schnäppchen. Solche Chancen kann man am besten dann entdecken, wenn man aktiv auf die Suche geht, während der Rest des Marktes seine Wertpapiere gedankenlos verscherbelt. Von dieser Phase scheinen wir noch weit entfernt zu sein. Trotzdem haben die Unsicherheiten in den letzten Monaten zumindest teilweise für unterirdische Kurse bei Aktien von Unternehmen gesorgt, deren Zukunft durchaus rosig sein kann.

Aber egal ob man bereits Aktien besitzt, die gerade in den Keller rauschen, oder erst noch anfangen möchte zu investieren: Was man sich nicht entgehen lassen sollte, sind die einmaligen Kaufgelegenheiten, die uns Kursstürze am Aktienmarkt bieten.

Das erfordert zwar gewisse Qualitäten, die nicht sehr viele Menschen mitbringen (man muss bewusst etwas tun, was per Definition fast alle anderen nicht tun und was zu diesem Zeitpunkt oberflächlich betrachtet wie eine schlechte Entscheidung aussieht). Aber das ist Stoff für einen separaten Artikel, wenn es wirklich so weit ist.

Titelfoto: Who is Danny / Shutterstock

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