Kutzers Zwischenruf: Worauf es in der Zeit nach Corona ankommt

Hermann Kutzer · Uhr

Unsere Welt wird nach Corona eine andere sein – oder kehren wir doch wieder zum früheren Denken und Handeln zurück, also zum Status quo ante? Die meisten Anleger verspüren heute noch keine Neigung für solches Grübeln. Dafür stehen wir alle viel zu sehr im Schatten der Pandemie – wohl wissend, dass die Virologen eine zweite oder gar dritte Welle für möglich / wahrscheinlich halten. Langfristig orientierte Vordenker lassen sich aber (grob vereinfacht) in diese beiden Lager einordnen. Ich kann es mir als Anhänger der Sowohl-als-auch-Philosophie leicht machen: Auch für Sie, geschätzte Anleger, wird es sich lohnen, in dieser fragilen Zeit ein großes Fernglas aufzusetzen. Denn die Welt wird sich zwar in Zukunft so wie bisher drehen, doch werden sich die Gewichtungen in Politik und Wirtschaft verändern: Dabei dürften sich Prozesse, die bereits erkennbar sind, in den kommenden Jahren beschleunigt weiterentwickeln.

Mir geht es zwei verwandte Themen: Nachhaltigkeit und Gesundheitswesen. Die schon seit Jahrzehnten damit befasste Swisscanto Invest betonte kürzlich zu Recht, der Faktor Nachhaltigkeit sei wichtiger denn je und fährt fort: Im Schatten der Coronavirus-Auswirkungen bleibt nicht viel Platz für andere Themen. Doch gerade die Pandemie stellt unter Beweis, wie sinnvoll der Faktor Nachhaltigkeit auf allen Ebenen ist. Gesellschaftliches Zusammenrücken hat wieder an Bedeutung gewonnen. Klima und Umwelt werden, wenn auch gezwungenermaßen als Folge politischer Restriktionen, durch den Verzicht von Flügen, Reisen und vielem mehr geschont. Daher kann mitten in der Covid-19-Krise testiert werden, dass Nachhaltigkeit beim Investieren nicht fehlen sollte. Dies erkennen mehr und mehr Anbieter – sie ebnen dementsprechend den Weg für Investoren, aus einer zunehmenden Auswahl an nachhaltigen Produkten wählen zu können. Tatsächlich hat der Anleger inzwischen die Qual der Wahl unter den internationalen Aktien, Anleihen, Investmentfonds, ETFs etc.

Healthcare ist nicht nur aktuell ein brennendes Thema. Denn Corona löst hierzulande und international eine Welle von unternehmerischen Initiativen aus, die teilweise auch staatlicherseits unterstützt werden. Schnelle, effektive Produkte für die Diagnose, die Prävention (Impfung) und Therapie (Medikamente) sind eine gigantische Herausforderung nicht nur für heute und morgen. Kurzfristig stehen Pharmakonzerne und andere Gesundheitsspezialisten angesichts der Forschung nach bald verfügbaren Produkten eher in einem spekulativen Licht. Auf Dauer ist dieses Thema aber von größtem Interesse für die ganze Menschheit – und für betont langfristige Investoren. Einige der bisherigen Wachstumsbranchen (z.B. Autos) werden geringere Zuwachsraten

aufweisen. Nachhaltige Unternehmen und der Sektor Healthcare (einschließlich Medizintechnik) werden sie ablösen.

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