onvista-Börsenfuchs: Gold behält langfristig seinem glänzenden Charakter

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Hallo Leute! Gut möglich, dass viele von Euch jetzt enttäuscht sind, weil die Edelmetallpreise ihre Klettertour abgebrochen haben. Also doch keine sicheren Häfen? Die gibt’s halt nicht, wenn man nur von heute auf morgen denkt. Gold und Silber sind längst nicht mehr nur Alternativen zum Papiergeld und wichtige Sicherheitselemente für ein gut gemischtes Portfolio. Obwohl sich beide in den letzten Wochen ganz schön abgeseilt haben, ändert das nix an ihrem langfristigen Charakter – Gold ist einfach schön, schwer, dauerhaft und eine wertvolle Reservewährung. Nur hat sich jetzt wieder mal gezeigt, wie stark die (kurzfristigen) preisspekulativen Einflüsse geworden sind. Und oft kann man die Schwankungen der Krisenmetalle nicht gleich klar auszumachen – sie können sich mit anderen vergleichbaren Anlageklassen (Aktien) auf und ab bewegen, aber auch jeweils in die Gegenrichtung gehen.

Marktteilnehmer machen jetzt vor allem den Anstieg des Dollars (der ja auch die wichtigste „Rohstoffwährung“ ist) auf ein Zweimonatshoch für die Schwäche verantwortlich. Außerdem scheint der Fall der Realzinsen in Ami-Land, der die Edelmetallpreise im Sommer zusätzlich angeheizt hatte, seinen Boden erreicht zu haben. Jedenfalls konnte man mittlerweile beobachten, dass viele große Akteure ihre zuvor aufgestockten Bestände teilweise wieder abgebaut, um Gewinne mitzunehmen.

Bleiben wir beim Gold: Das behält seine Ur-Eigenschaften für Anleger, die wirklich langfristig ticken. Deshalb bleibe ich auch ohne Wenn und Aber bei meiner Empfehlung, immer wieder (oder als Sparplan) physisches Edelmetall in Form hochfeiner Münzen und Barren zu kaufen. Auch internationale Profis machen sich stark fürs gelbe Metall: „Wir sind sehr optimistisch in Bezug auf Gold. Wir glauben, dass die Preise steigen werden, und was interessant ist: Wir glauben, dass sie länger als erwartet höher bleiben werden“, sagte Yeoh Choo Guan von der schweizerischen UBS in einem CNBC-Interview erklärte. Mal ehrlich, Leute, es gibt doch eine ganze Reihe von Faktoren, die den Goldpreis auf lange Sicht unterstützen. Selbst die Null-Zinsen haben eher einen positiven Effekt: Da Gold im Gegensatz zu vielen anderen Anlageformen keine regelmäßigen Erträge wie Zinsen oder Dividenden abwirft, entfällt voraussichtlich noch auf viele Jahre der oft zitierte Nachteil der Goldanlage. Und ganz abgesehen von der Corona-Pandemie werden wir in Zukunft auch andere Risiken diskutieren – ich erinnere nur an die Themen Rückkehr der Inflation und extreme Verschuldung. Dazu kommen immer wieder (geo-)politische Entwicklungen, die viel Unsicherheit verbreiten.

Deshalb: Ich empfehle Edelmetalle in physischer Form als stabilisierende „Portfolio-Diversifizierer“ und nicht etwa als Performancebringer (das kann über Minenaktien geschehen). Übrigens: Die Schweizer sehen den Goldpreis im kommenden Jahr auf etwa 2.100 Dollar je Feinunze steigen.

Bleibt also cool, Leute, bleibt vor allem gesund!

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