OTS: Roland Berger / Langstreckenmobilität: Markt in China und den USA erholt ...

dpa-AFX · Uhr
    Langstreckenmobilität: Markt in China und den USA erholt sich
frühestens 2022, Europa folgt drei Jahre später (FOTO)
München (ots) -

- Verbraucherstimmung: Die Zahl der Geschäftsreisen wird in Europa und den USA
  um 24%, in China um 21% zurückgehen
- Der Trend zu bewussterem Reisen und mehr Nachhaltigkeit verändert die
  Mobilitätsbranche grundlegend
- Unternehmen sollten ihre Geschäftsmodelle nachhaltiger aufstellen und neue
  Kundensegmente erschließen

Die Pandemie und ihre Folgen für das Reiseverhalten haben Unternehmen im Bereich
Mobilität schwer getroffen. In den kommenden Jahren ist allerdings mit einer
Erholung zu rechnen, die in China und den USA 2022 einsetzt. Für Europa wird
erwartet, dass sich die Nachfrage nach Langstreckenreisen bis 2025/2026
stabilisiert; bei Geschäftsreisen hingegen nicht vor 2030. Zu diesen Ergebnissen
kommt die Roland Berger-Studie: "All Change: How Covid-19 has disrupted the
future of long-distance mobility", die die Auswirkungen von COVID-19 auf
Langstreckenreisen per Flugzeug, auf der Schiene und Straße analysiert. Im
Rahmen der Studie führten die Experten eine groß angelegte Umfrage mit 7.000
Verbrauchern sowie Interviews mit Branchenvertretern durch.

"Die Nachfrage nach Langstreckenreisen verläuft zwar in manchen Regionen und
Sektoren etwas langsamer, insgesamt aber wird sie schon in den kommenden Jahren
wieder das Vorkrisenniveau erreichen", erklärt Jan-Philipp Hasenberg, Partner
bei Roland Berger. "Die Nachfrage wird jedoch anders aussehen. Zugfahren genießt
mehr Beliebtheit bei den Verbrauchern, die auch bei Flugreisen mehr auf die
Umwelt achten und Geschäftsreisende werden weniger häufig, aber dafür länger
unterwegs sein."

Verbraucherstimmung ist pessimistischer als Marktprognosen

Die für die Studie durchgeführte Umfrage zum Mobilitätsverhalten von 7.000
Verbrauchern in China, Europa und den USA macht deutlich, dass nach Aufhebung
sämtlicher COVID-bedingter Restriktionen in der Zukunft mit zwei signifikanten
Veränderungen zu rechnen ist: Zum einen gehen die Befragten davon aus, dass sie
künftig insgesamt - privat wie geschäftlich - rund 20% weniger Reisen
unternehmen werden. Zum anderen wird die Nachfrage insbesondere nach
Geschäftsreisen mit minus 24% in Europa und den USA sowie minus 21% in China
deutlich unter den Vor-Corona-Werten liegen.

Bei Geschäftsreisenden führte der Umstieg auf virtuelle Meetings zu einer
sinkenden Reisebereitschaft. Besonders ausgeprägt war dies in Europa (44%) und
den USA (40%). In China bleiben Vorschriften und Gesetze (45%) der wichtigste
Einflussfaktor für Geschäftsreisen, dicht gefolgt von Kostenüberlegungen (43%).

Die Reisebranche wird von steigendem Bewusstsein für Nachhaltigkeit und grüner
Mobilität geprägt

Auf Basis von Experteninterviews mit 200 Branchenvertretern identifizieren die
Roland Berger-Experten Trends, die das Reise- und Mobilitätsverhalten verändern.
So waren die Unternehmen infolge der Pandemie gezwungen, ihre Reiserichtlinien
zu überarbeiten und auf virtuelle Kommunikationstechnologien umzusteigen. Der
Trend zu mehr Bewusstsein und Effizienz beim Reisen wird sich fortsetzen und
besonders im Business-Bereich zu spüren sein.

Das zunehmende Nachhaltigkeitsbewusstsein der Verbraucher hat bereits dazu
geführt, dass die Industrie und Regierungen gleichermaßen die Senkung der
CO2-Emissionen vorantreiben. Die Megatrends grüne Mobilität und Nachhaltigkeit
werden sich sowohl auf die private als auch die geschäftliche Reisetätigkeit
auswirken. Der dritte große Trend, die Entwicklung neuer Mobilitätsformen, hat
auf kurze Sicht noch keine Folgen für die Reisebranche. Technologische
Innovationen wie autonome Fahrzeuge oder Flugtaxen werden kaum vor 2030 in
größerem Umfang auf den Markt kommen.

Prognose: Europa erholt sich am langsamsten, die Branche steht vor einem
strukturellen Wandel

Gestützt auf die Markttrends und die Ergebnisse beider Umfragen entwickelten die
Roland Berger-Experten eine Marktprognose, die von einer "neuen Normalität" mit
Aufhebung aller pandemiebedingten Restriktionen im Jahr 2024 ausgeht.
Angetrieben durch ein starkes Marktwachstum wird sich China voraussichtlich bis
Anfang oder Mitte 2022 am schnellsten erholen. Die USA folgen im Laufe des
Jahres 2022. In Europa stabilisiert sich die Nachfrage nach Langstreckenreisen
vermutlich erst wieder 2025/26.

Um die Herausforderungen zu bewältigen, sollten Unternehmen sich offen für
Segmente wie "Bleisure" (eine Mischung aus "Business" und "Leisure") zeigen. Sie
entstehen infolge der verschwimmenden Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben.
Angesichts veränderter Kundenerwartungen an Servicequalität,
Spätbuchungsoptionen und Transparenz über Nachhaltigkeit müssen die Anbieter ihr
Produktportfolio und Kundenmanagement anpassen. "Die Branchenakteure müssen neue
Kundensegmente in den Blick nehmen, ihre Geschäftsmodelle überdenken und
Nachhaltigkeit zum festen Bestandteil ihrer Unternehmensstrategie machen", so
Hasenberg. "Verschiedene Kundensegmente werden sich unterschiedlich schnell
erholen. Die Entwicklung segmentspezifischer Produkte kann sich daher lohnen -
sowohl finanziell als auch mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit."

Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen: https://bit.ly/3lpr4cI

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